Die Ukraine hat nach Ansicht von Kremlchef Wladimir Putin (70) ihre Souveränität als Staat «faktisch» verloren und die Steuerung des Landes den USA überlassen. Die USA nutzten die Ukraine heute als «Rammbock» gegen Russland und den postsowjetischen Raum, sagte Putin am Mittwoch bei einer Sitzung von Vertretern der staatlichen Sicherheitsorgane der Länder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).
Zu den GUS-Mitgliedern gehören unter anderem die früheren Sowjetrepubliken Belarus und Armenien, die zentralasiatischen Staaten Kasachstan und Kirgistan. Er forderte die Geheimdienste der Länder auf, wachsam zu sein. Die USA würden die Ukraine immer mehr mit schweren Waffen ausrüsten und dabei ignorieren, dass das Land nach einer Atombombe strebe.
Ukraine weist Anschuldigungen zurück
«Es ist bekannt, dass es Pläne gibt für eine Provokation, eine sogenannte schmutzige Bombe einzusetzen», behauptete der 70-Jährige. Die russische Führung erzählt seit Tagen immer wieder, dass die Ukraine den Einsatz einer solchen radioaktiv verseuchten Bombe plane, ohne dafür Beweise vorzulegen.
Die Ukraine weist diese Anschuldigungen als «Unsinn» und Desinformationskampagne Putins zurück. Auch der Westen sieht keine Hinweise darauf. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu telefonierte ungeachtet dessen weiter mit seinen Kollegen etwa in China und Indien, um auf eine solche Gefahr hinzuweisen. Aus Indien erhält er aber Gegenwind. Indiens Verteidigungsminister Rajnath Singh (71) hat seinen russischen Kollegen in einem Telefon ermahnt, dass keine Seite im Konflikt in der Ukraine eine Atombombe einsetzen dürfe. (SDA/nab)