Auf einen Blick
- Frankreich erwägt nuklearen Schutzschirm für Europa, mögliche Stationierung in Deutschland
- Macron betont, Frieden darf keine Kapitulation der Ukraine sein
- Trump deutet an, Krieg könnte innerhalb von Wochen enden
Frankreich erwägt laut einem Bericht des «Telegraph», seinen nuklearen Schutzschirm auf Europa auszudehnen. Wie die britische Zeitung berichtet, könnten schon bald mit Atomwaffen ausgestattete Kampfjets in Deutschland stationiert werden, falls die USA ihre Truppen tatsächlich vom Kontinent abziehen sollten.
Der deutsche Wahlsieger Friedrich Merz (69) hat Grossbritannien und Frankreich bereits aufgefordert, ihren nuklearen Schutz auszuweiten. Das Ziel: Europa unabhängiger von US-Präsident Donald Trump (78) zu machen. Ein französischer Regierungsvertreter erklärte gegenüber dem «Telegraph», die Stationierung von Kampfjets in Deutschland würde «eine starke Botschaft» an Kremlchef Wladimir Putin (72) senden.
Gipfeltreffen im Weissen Haus
Der französische Präsident Emmanuel Macron (47) reiste am vergangenen Montag ins Weisse Haus, um Trump seinen Plan für Europas Sicherheit und die Verteidigung der Ukraine zu präsentieren. Bei dem Gipfeltreffen zum dritten Jahrestag des Krieges deutete Trump an, dass die USA der Ukraine nach einem Friedensabkommen keine Sicherheitsgarantien geben würden.
Macron betonte hingegen, der Frieden dürfe «keine Kapitulation der Ukraine sein». Er appellierte zudem an die Europäer, mehr für den Schutz des Kontinents zu tun. Frankreichs Atomwaffen waren bislang nicht für die Nato vorgesehen, während Grossbritanniens Arsenal ein Schlüsselelement der Verteidigungsstrategie des Bündnisses ist.
Berlin braucht noch Zeit
Deutsche Diplomaten deuteten an, dass Gespräche über eine europäische Abschreckung für ihr Land noch nicht begonnen hätten. Ein Diplomat in Berlin sagte dem «Telegraph», das französische Angebot würde den Druck auf den britischen Premierminister Keir Starmer (62) erhöhen, es Frankreich gleichzutun. Starmer hat sich in der Ukraine-Frage bisher auf die Seite der europäischen Staats- und Regierungschefs geschlagen. Er strebt ein Sicherheits- und Verteidigungsabkommen mit der EU an. Bei einer Videoansprache zum Jahrestag des Krieges in der vergangenen Woche in Kiew betonte Starmer, Moskau habe «nicht alle Trümpfe in diesem Krieg» in der Hand.
US-Präsident Donald Trump deutete indes an, der Krieg in der Ukraine könne innerhalb von Wochen enden. Auch Macron sagte in einem Interview mit dem US-Sender Fox-News nach seinem Treffen mit Trump, ein Waffenstillstand «könnte in den kommenden Wochen erreicht werden». Laut Trump könnte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (57) diese oder nächste Woche nach Washington reisen, um ein Mineralienabkommen zu unterzeichnen. Ein ukrainischer Regierungsvertreter sagte, Kiew warte auf eine US-Rückmeldung zu den «letzten Änderungen», die man geschickt habe.