Trump engagierte Obama-Double für makaberes Spiel
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Anwalt Cohen enthüllt:Trump engagierte Obama-Double für makaberes Spiel

Enthüllungsbuch von Ex-Anwalt Michael Cohen
Trump engagierte Obama-Double für Entlassungs-Spielchen

Für ein primitives Video hat Donald Trump vor seiner Wahl ein Obama-Double engagiert. Das enthüllt Anwalt Michael Cohen in seinem neuen Buch. Auch das Geheimnis um Trumps Haare lüftet er.
Publiziert: 06.09.2020 um 15:21 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2020 um 16:16 Uhr
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Cohen zeigt dieses Bild in seinem Buch: Trump engagierte einen falschen Obama, verhöhnte und feuerte ihn.
Foto: HO

Kaum jemand kennt Donald Trump (74) so gut wie sein ehemaliger Anwalt Michael Cohen (55). Über zehn Jahre stand Cohen an seiner Seite und holte für ihn immer wieder die Kohlen aus dem Feuer – bis es ihm zu viel des Lügens wurde und er mit den Behörden kooperierte.

Wegen seiner Dienste für Trump wurde Cohen zu drei Jahren Haft verurteilt. Da blieb ihm genügend Zeit, über seine Arbeit nachzudenken und seine Memoiren in einem Buch niederzuschreiben, das nun unter dem Titel «Disloyal: A Memoir» (Illoyal: Memoiren) erschienen ist und über das CNN vor dessen Publikation berichtet.

Faux-Bama gefeuert

Darin kommt Haarsträubendes zu Tage. So soll Trump vor seiner Amtszeit den damaligen Präsidenten Barack Obama (59) völlig ins Lächerliche gezogen haben. Trump hatte ein Obama-Double, einen «Faux-Bama» (dt. falscher Obama), engagiert, um in einem Video genüsslich «den ersten schwarzen Präsidenten zu verhöhnen und dann zu feuern». Wer das Double spielte, ist nicht bekannt, Cohen zeigt von der Szene in seinem Buch aber ein Bild.

Wie schon andere Buchautoren findet auch Cohen wenig schmeichelhafte Worte für Trump. Er nennt ihn «Trickser, Lügner, Betrüger, Tyrann, Rassist, Raubtier, Hochstapler» und wirft ihm vor, die Präsidentschaft ausschliesslich für seinen persönlichen finanziellen Vorteil zu nutzen.

Putin als Vorbild

Trumps grosses Vorbild, so Cohen, soll Wladimir Putin (67) sein. Er bewundere es, wie der russische Präsident von der Presse bis zu den Finanzinstitutionen alles im Land kontrollieren könne. Cohen: «Die politischen Feinde einsperren, Meinungsabweichungen kriminalisieren, die freie Presse mit Verleumdungsklagen zu terrorisieren oder in den Bankrott zu treiben – Trumps Vision war für mich vor seiner Präsidentschaftskandidatur nicht offensichtlich.»

Dennoch beteuert Cohen, dass Trumps Wahlkampf nicht mit den Russen abgestimmt war – das unorganisierte Wahlkampfteam wäre dazu schlicht nicht in der Lage gewesen.

Trump habe sich aber bei Putin eingeschmeichelt und eine Lockerung der Sanktionen angekündigt, falls er gewählt werden sollte. Dies habe er aber nur aus Eigennutz gemacht. «Der Boss versuchte, das Moskauer Trump-Tower-Projekt voranzutreiben», schreibt Cohen.

Schweigegeld für Pornostar

Wie Herausforderer Joe Biden (77) nennt auch Cohen Trump einen Rassisten. Trump soll gesagt haben: «Wie die Schwarzen sind auch die Latinos zu dumm, um Trump zu wählen.» Als Barack Obama 2008 Präsident wurde, habe Trump gesagt: «Sag mir ein Land, das von einem Schwarzen geführt wird, das kein Drecksloch ist.» Nelson Mandela (1918-2013) habe Südafrika in ein «Drecksloch» verwandelt. Cohen zitiert Trump: «Scheiss auf Mandela, er war kein Leader.»

Viel Platz räumt Cohen in seinem Buch Trumps Sex-Affären ein. Der Autor berichtet detailliert über Verhandlungen, die zu Zahlungen an Pornostar Stephanie Clifford (41), genannt Stormy Daniels, und dem Ex-Playboy-Model Karen McDougal (49) führten. Trump habe Cohen ausdrücklich autorisiert, den Deal mit Stormy Daniels abzuschliessen. «Es geht nur um 130’000 Dollar», soll Trump zu Cohen gesagt haben. Mit dem Geld wollte er eine Affäre verheimlichen.

Haare verbergen Spuren

Auch Trumps Haarpracht findet im Buch Eingang. Er kämme seine Haare so, dass man «unansehnliche Narben, die von einer misslungenen Haarimplantat-Operation in den 1980er-Jahren stammen», nicht sehe. Cohen schauderts, wenn er an den Moment denkt, als er Trump einmal kurz nach dem Duschen gesehen hat. Ungekämmt reichten Trumps «gefärbten goldigen Haare bis unter die rechte Schulter und auf den Rücken, so wie bei einem kahl werdenden Allman-Brother oder einem alternden Hippie aus den 60er-Jahren».

Cohen bereut es, für Trump gearbeitet zu haben. Er bittet sogar um Entschuldigung darum, dass er Trump geholfen hat, die Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Seine Gewissensbisse seien so gross gewesen, dass er sogar an Suizid gedacht habe. (gf)

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