Der ukrainische Präsident Wolodrmir Selenski (44) hat Moskau indirekt vorgeschlagen, die Besatzungstruppen ab Weihnachten aus der Ukraine abzuziehen. Mit diesem Schritt könne Russland seine wahren Absichten erkennen lassen, sagte Selenski in einer Videoschalte zum Gipfel der G7 in Berlin am Montag.
Sollte Russland seine Armeen aus der Ukraine abziehen, würde dadurch eine zuverlässige Einstellung der Kampfhandlungen erreicht. «Und ich sehe keinen Grund, warum Russland dies nicht jetzt tut, zu Weihnachten. Die Antwort aus Moskau wird zeigen, was man dort wirklich will», wurde Selenski weiter von der Staatsagentur Unian zitiert.
Das fordert Selenski von den G7-Staaten
Der ukrainische Präsident hat die G7-Staaten gedrängt, mehr Waffen und Erdgas in die Ukraine zu senden. Sein Land brauche «etwa zwei Milliarden Kubikmeter» zusätzliches Gas, um durch den Winter zu kommen.
Die G7 sollten zudem «moderne Panzer» sowie «Artillerie und mehr Langstreckenraketen» liefern, forderte er. Die G7-Staaten haben der Ukraine bei der Videoschalte ihre weitere Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland zugesagt.
Vorteile führen zu «Arroganz des Kremls»
Selenski macht klar: Russland habe nach wie vor einen Vorteil bei Artillerie und Raketen. Dieser Umstand trage zur «Arroganz des Kremls» bei. Der Ukraine-Präsident schlug zehn Monate nach dem Einmarsch russischer Truppen einen «Weltfriedensgipfel» für die Ukraine vor.
Bei dem Treffen solle entschieden werden, «wie und wann wir die Punkte der ukrainischen Friedensformel umsetzen können», um die Sicherheit und territoriale Einheit der Ukraine zu gewährleisten. Selenski forderte Russland auf, «konkrete und bedeutende Schritte in Richtung einer diplomatischen Einigung» zu machen.
Für Dienstag ist in Paris eine internationale Hilfskonferenz für die Ukraine geplant. Das Land leidet derzeit besonders unter russischen Angriffen auf die Energie-Infrastruktur. Deswegen habe die Ukraine mehr Gas als erwartet verbraucht und benötige jetzt zusätzliche Unterstützung, so Selenski. (SDA)