Vertreter beider Balkanstaaten unterzeichneten am Freitag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz eine Absichtserklärung, wonach Zug- und Autobahnverbindung zwischen beiden Ländern geschaffen werden sollen.
Dies solle vor allem die wirtschaftliche Entwicklung der Region fördern. Details wurden zunächst nicht genannt.
Eisenbahnverbindungen zwischen Serbien und seiner damaligen Südprovinz Kosovo hatten vor 1990 bestanden, als Serbien Teil des sozialistischen Jugoslawiens war. Eine Autobahn von Serbien ins Kosovo müsste neu gebaut werden. Am geeignetsten erscheint der Ausbau der etwa 120 Kilometer langen Strasse, die vom südserbischen Nis in die Kosovo-Hauptstadt Pristina führt.
Bei der Zeremonie in München waren sowohl die Präsidenten Serbiens und des Kosovo, Aleksandar Vucic und Hashim Thaci, als auch der amerikanische Top-Diplomat in Deutschland, Richard Grenell, anwesend, der auch der US-Gesandte für die serbisch-kosovarischen Verhandlungen ist.
- Hauptstadt: Pristina
- Fläche: 10 908 km2
- Einwohner: 1,8 Millionen (Juli 2017)
- Durchschnittliches Einkommen: 534 Franken pro Monat
- Unabhängigkeit: 17. Februar 2008
- Bevölkerungsstruktur: 92 % Albaner, 5 % Serben, 3 % andere
- Amtssprachen: Albanisch und Serbisch
- Hauptstadt: Pristina
- Fläche: 10 908 km2
- Einwohner: 1,8 Millionen (Juli 2017)
- Durchschnittliches Einkommen: 534 Franken pro Monat
- Unabhängigkeit: 17. Februar 2008
- Bevölkerungsstruktur: 92 % Albaner, 5 % Serben, 3 % andere
- Amtssprachen: Albanisch und Serbisch
Wirtschaftliche Entwicklung im Fokus
Grenell betonte, man habe die Gespräche zwischen Belgrad und Pristina vorantreiben wollen, indem man sich nicht auf die politischen Aspekte des Konflikts konzentriere, sondern auf die wirtschaftliche Entwicklung. Es gehe darum, eine Wirtschaftszone zu schaffen, von der beide Seiten profitierten. Das Abkommen sei auch eine Nachricht an Unternehmen in den USA und Europa, dass sie in die Region kommen sollten.
Im Januar hatten beide Staaten bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet, der zufolge nach mehr als 20 Jahren die Wiederaufnahme einer Flugverbindung zwischen beiden Hauptstädten vorbereitet wird. Serbien macht allerdings die Umsetzung dieser Vereinbarungen davon abhängig, dass Pristina die Ende 2018 verfügten hohen Strafzölle gegen Waren aus Serbien aufhebt.
Der Kosovo ist der jüngste Staat Europas. Er wurde 2008 gegründet und wird inzwischen von 109 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen anerkannt – auch von der Schweiz.
Seine Geschichte ist sehr bewegt: Zwei Völker erheben Anspruch auf das Gebiet. Während die Serben darin einen Teil ihrer «Urheimat» und somit einen Teil ihres Landes sehen, kämpfte die albanisch-stämmige Mehrheit erfolgreich für die Unabhängigkeit.
Die Schlüsselstelle der Geschichte liegt im Jahr 1389, als die serbische Armee bei Kosovo Polje (Amselfeld) den Türken unterliegt. Unter osmanischer Herrschaft nimmt die serbische Bevölkerung ab, muslimisch-albanische Stämme wandern zu. Mit der Gründung Jugoslawiens 1918 wird Kosovo den Serben zugeschlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhält der Kosovo immer mehr Autonomierechte, welche die Serben beim Zusammenbruch Jugoslawiens wieder aufheben. Es kommt 1998/99 zum Krieg.
Der Kosovo-Konflikt gilt als eines der grössten Probleme Europas der letzten Jahre. Die Gründung des Staates – viermal kleiner als die Schweiz – ist umstritten. Der 1,8 Millionen Einwohner zählende Kosovo wird von 84 Ländern nicht anerkannt, so auch von Spanien und Griechenland nicht. Trotzdem wird in Brüssel über einen EU-Beitritt beraten.
Kosovo ist eines der ärmsten Länder Europas. Es fehlt die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg. Es gibt keine guten Schulen, keine Rechtssicherheit und somit auch keine dringend nötigen Investoren.Mini-Staat ohne Perspektiven
Der Kosovo ist der jüngste Staat Europas. Er wurde 2008 gegründet und wird inzwischen von 109 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen anerkannt – auch von der Schweiz.
Seine Geschichte ist sehr bewegt: Zwei Völker erheben Anspruch auf das Gebiet. Während die Serben darin einen Teil ihrer «Urheimat» und somit einen Teil ihres Landes sehen, kämpfte die albanisch-stämmige Mehrheit erfolgreich für die Unabhängigkeit.
Die Schlüsselstelle der Geschichte liegt im Jahr 1389, als die serbische Armee bei Kosovo Polje (Amselfeld) den Türken unterliegt. Unter osmanischer Herrschaft nimmt die serbische Bevölkerung ab, muslimisch-albanische Stämme wandern zu. Mit der Gründung Jugoslawiens 1918 wird Kosovo den Serben zugeschlagen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhält der Kosovo immer mehr Autonomierechte, welche die Serben beim Zusammenbruch Jugoslawiens wieder aufheben. Es kommt 1998/99 zum Krieg.
Der Kosovo-Konflikt gilt als eines der grössten Probleme Europas der letzten Jahre. Die Gründung des Staates – viermal kleiner als die Schweiz – ist umstritten. Der 1,8 Millionen Einwohner zählende Kosovo wird von 84 Ländern nicht anerkannt, so auch von Spanien und Griechenland nicht. Trotzdem wird in Brüssel über einen EU-Beitritt beraten.
Kosovo ist eines der ärmsten Länder Europas. Es fehlt die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg. Es gibt keine guten Schulen, keine Rechtssicherheit und somit auch keine dringend nötigen Investoren.Mini-Staat ohne Perspektiven
Serbien bis heute von Trennung betroffen
Bis zum Zerfall Jugoslawiens hatte das Kosovo den Status einer autonomen Provinz Serbiens. Die Aufhebung der Autonomie durch Serbien führte Ende der 90er Jahre zum Kosovo-Krieg, in den im März 1999 die Nato mit Bombardierungen gegen Serbien eingriff.
Belgrad zog schliesslich seine Verwaltung und Sicherheitskräfte aus dem Kosovo ab, 2008 erklärte sich das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Land für unabhängig. Serbien hat sich mit dem Verlust seiner einstigen Südprovinz aber bis heute nicht abgefunden.
Was wissen Sie über dieses Land? Im Kosovo ist alles auf Anfang gestellt. Die Bewohner der Hauptstadt Pristina sind jung und schaffen sich ihre Chancen selber.
Was wissen Sie über dieses Land? Im Kosovo ist alles auf Anfang gestellt. Die Bewohner der Hauptstadt Pristina sind jung und schaffen sich ihre Chancen selber.