Angeblich nach Auslandreise festgenommen
Wildes Gerücht um Absetzung von Xi Jinping

Seit seiner Rückkehr von einem Gipfel in Usbekistan ist der chinesische Präsident Xi Jinping nicht mehr öffentlich aufgetreten. Nun behauptet ein indischer Ex-Minister, der Machthaber sei gestürzt worden. Beweise fehlen.
Publiziert: 25.09.2022 um 20:36 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2022 um 09:34 Uhr
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Ist Xi Jinping nicht mehr an der Macht in China? Dieses Gerücht wird aktuell in den sozialen Medien diskutiert.
Foto: keystone-sda.ch

Steht Chinas Präsident Xi Jinping (69) zurzeit im Pekinger Regierungsviertel Zhongnanhai unter Hausarrest? Und wird das bevölkerungsreichste Land der Welt neu von einem General der chinesischen Armee geführt? Das behauptete zumindest ein indischer Ex-Minister mit zehn Millionen Followern auf Twitter, wie «Der Standard» berichtet.

Das Gerücht verbreitete sich wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien. Die Hashtags #whereisxi (Wo ist Xi?) und #chinacoup (China Putsch) dominierten zeitweise die Trends rund um den Globus – ausser in China, wo das Internet stark zensiert wird. Und während sich die meisten Nutzer darüber lustig machen, glauben andere, dass Xi Jinping tatsächlich abgesetzt wurde.

Widerstand wegen dritter Amtszeit?

Grundlage des Gerüchts bildete die Tatsache, dass Xi Jinping seit seiner Rückkehr von einem Gipfel in Usbekistan vergangene Woche nicht mehr öffentlich aufgetreten ist. In dieser Zeit soll der besagte Armee-General die Führung im Land übernommen haben. Jinping soll bei seiner Ankunft in Peking dann festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden sein.

Für das extreme Gerücht gab es zu keiner Zeit Beweise. Auch nach Fotos von einem angeblichen Putsch sucht man vergebens. Dennoch hält sich die Behauptung hartnäckig. Viele glauben, dass der Widerstand gegen Xi Jinping in der eigenen Partei wächst.

Teil der wilden Spekulationen ist laut dem US-Magazin «Newsweek» auch, dass General Li Qiaoming nun Xi Jinping ersetzt habe. Doch auch für diese Theorie des Militär-Coups fehlen Beweise.

Grund für die steigende Ablehnung gegenüber dem chinesischen Präsidenten soll eine Rede am 20. Kongress der Kommunistischen Partei Mitte Oktober sein. Berichten zufolge wird Jinping dann seine dritte Amtszeit verkünden. Das würde den Präsidenten, der bereits seit 2013 an der Macht ist, zum Herrscher über China mit der zweitlängsten Amtszeit nach Mao Zedong (1893–1976) machen.

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