Die Schönheit der italienischen Amalfiküste lockt jedes Jahr Tausende Touristen an. Doch nicht jeder ist mit seinen Ferien am türkisfarbenem Wasser zufrieden, wie das Video einer US-amerikanischen Tiktokerin zeigt. Mehr als 400'000 Aufrufe hat das Video bis zum Donnerstagabend gesammelt, in dem sich die Frau über ihren Aufenthalt in Süditalien aufregt.
«Jeder einzelne Influencer und Tiktoker, der die Amalfiküste auf meine For-You-Page gebracht hat, verdient eine Haftstrafe», wütet Lexi Jordan alias @milleniallex in dem Clip. Sie hätten in ihren Videos zwar die prächtige Küste und die süssen kleinen Orte gezeigt, nicht aber die Schattenseiten des sonnigen Ferienparadieses, klagt sie.
Warten auf die Fähre – bei 32 Grad
«Erstens: Es ist unmöglich, hier herzukommen», sagt Lexi in die Kamera. «Das sind keine Ferien, hier muss man laufen», so ihre kuriose Einschätzung.
«Du musst nach Neapel fliegen, dann musst du einen Zug von Neapel nach Sorrent nehmen. Dann musst du bei 32 Grad auf eine Fähre warten, mit deinem gesamten Gepäck auf die Fähre gehen – wir sind für zwei Wochen hier – um endlich zur Amalfiküste zu kommen», berichtet sie.
Tiktokerin berichtet von Stromausfall
Jordan beschwert sich, dass sie, um zu ihrem Hotel zu kommen, mit ihrem gesamten Gepäck 160 Treppenstufen nehmen musste. «Hier gibt es keine Strassen! Es fahren keine Autos!», meckert sie.
Doch damit nicht genug: Sie berichtet von einem Stromausfall, «weil die Amalfiküste nicht die Infrastruktur hat, um den Tourismus zu unterstützen». Mit einem wütenden «Oh mein Gott!» endet das Video.
Auf Twitter verbreitete sich das Video ebenfalls. Die Amerikanerin muss sich in den Kommentaren vor allem eines anhören – Spott.
Ein Nutzer fordert etwa scherzhaft «ein Europa-Verbot für Amis», eine Nutzerin argumentiert, dass eine minimale Recherche sehr hilfreich gewesen wäre. «Dann hättest du deine Nägel und deine nasale Stimme auf der anderen Seite des Atlantiks lassen können», ergänzt sie. «Es tut mir so leid, dass Sie in Ihrem hohen Alter noch laufen müssen», amüsiert sich ein weiterer Kommentarschreiber über die junge Frau.
Welche Schattenseiten Jordan nicht erwähnt hat: Die Amalfiküste ist inzwischen für kilometerlange Staus bekannt. Die Region ist dem Ansturm nicht gewachsen. Immer wieder stecken auch Ambulanzen fest. Im vergangenen Sommer breiteten sich an den italienischen Küsten zudem vermehrt Quallen aus. Deren Ausbreitung lässt sich laut Biologen unter anderem auf die Erwärmung des Wassers und Überfischung zurückführen.