Mit einer kuriosen Regelung
Amalfiküste schränkt Zugang für Touristen ein

Die Schönheit der Amalfiküste lockt jedes Jahr Tausende Touristen an. Das bedeutet aber auch viel Verkehr. Davon haben die Einwohner jetzt genug. Mit einer kuriosen Regelung will man den Strassenverkehr halbieren.
Publiziert: 16.06.2022 um 18:39 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2022 um 21:28 Uhr
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Die Amalfiküste ist bekannt für ihre Schönheit.
Foto: Getty Images

Enge Kurven, steile Klippen und das türkisfarbene Wasser des Meers prägen das Bild der Amalfiküste. Doch schon seit längerem ist der Küstenabschnitt nicht nur für seine Schönheit, sondern auch für kilometerlange Staus bekannt. Die italienische Ortschaft ist nämlich für viele Touristen das Reiseziel Nummer eins.

Die Einwohner haben den enormen Verkehr jetzt allerdings satt. Am Mittwoch führten sie eine neue Regel ein, die den Touristenverkehr künftig halbieren wird, wie «CNN» berichtet. Die Idee: Fahrzeuge mit ungeraden Nummernschildern dürfen die Küstenstrecke nur noch an ungeraden Daten, solche mit geraden Nummernschildern nur noch an geraden Tagen befahren.

Ausnahme für gewisse Fahrzeuge

Ganz so einfach ist die neue Regelung dann aber doch nicht. Sie gilt nämlich nur zwischen 10 und 18 Uhr im August sowie an den Wochenenden vom 15. Juni bis 30. September. Auch die Osterwoche und die Tage vom 24. April bis zum 2. Mai sind eingeschlossen. Es wurden dabei bewusst die Tage gewählt, an denen das Touristenaufkommen am höchsten ist.

Neben den Ausnahmen bei den Tagen gibt es auch Ausnahmen bei den Fahrzeugen. Einwohner, öffentliche Verkehrsmittel und Taxis sind von der Regelung befreit. So soll die 35 Kilometer lange Strecke zwischen Vietri sul Mare und Positano für Ortsansässige weiterhin unbeschränkt befahrbar sein.

Wer die neue Verordnung nicht einhält, wird mit einer Geldbusse bestraft. Wie hoch solche Bussgelder ausfallen werden, ist bisher noch nicht bekannt. Die Idee zur Regelung ist gar nicht neu. Schon im April 2020 sollte das Gesetz in Kraft treten. Wegen lokaler Einsprüche und der Corona-Pandemie musste der Prozess aber mehrmals verschoben werden.

«Die Leute sitzen zu Hause fest»

Im Interview mit «CNN» erklärte Angela Infante, stellvertretende Bürgermeisterin von Vietri sul Mare, dass die neue Regelung schon lange überfällig war. «Man muss unglaublich langsam fahren, weil es so viele Autos gibt, und oft ist die Strasse komplett blockiert. Abgesehen von allen anderen könnte auch ein Krankenwagen steckenbleiben – wir mussten den starken Verkehr begrenzen.»

Weiter berichtete Infante: «Es hat dieses Jahr schon wieder angefangen – man kann an Wochenenden nicht fahren, die Leute sitzen zu Hause fest.» Vor der Pandemie gab es laut der Italienerin Staus von bis zu sechs Kilometern. Mit der neuen Verordnung dürften es demnächst wenigstens nur noch drei Kilometer sein. (obf)

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