Ende der Gaza-Feuerpause
Berichte über schwere Kämpfe und Luftangriffe

Die Hamas hat rund 100 der am 7. Oktober fast 250 entführten Geiseln freigelassen. Jetzt bekundet die Terrorgruppe Mühe, weitere Geiseln für eine Verlängerung der Waffenruhe zu finden. Nun ist die Frist für die Verlängerung der Waffenruhe ausgelaufen.
Publiziert: 01.12.2023 um 01:03 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2023 um 07:57 Uhr
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Zwei am Donnerstag von der Hamas freigelassene junge Frauen.
Foto: Hamas
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Hitzige Verhandlungen am Donnerstag retteten schliesslich noch einen weiteren Tag Waffenruhe. Statt der von Israel geforderten mindestens zehn Geiseln pro Tag lieferte die Hamas bloss acht. Nach sieben Tagen Waffenstillstand lief das Ultimatum für eine weitere Verlängerung am Freitagmorgen ab.

Mit einer Blitzreise nach Tel Aviv versuchte sich US-Aussenminister Antony Blinken (61) am späten Donnerstag noch für eine Verlängerung der Waffenpause zwischen Israel und der Hamas einzusetzen. Berichten aus Israel zufolge hat der militärische Flügel der Terrorgruppe seine Truppen bereits aufgefordert, sich auf den Kampf vorzubereiten, falls der Waffenstillstand nicht verlängert wird.

Israel akzeptierte Hamas-Angebot nach hitzigem Hin und Her

Der Deal zwischen Israel und der Hamas lautet: Für zusätzliche zehn pro Tag freigelassene Geiseln wird die Waffenruhe um 24 Stunden verlängert. Am siebten Tag der Waffenruhe liess die Hamas in letzter Minute bloss acht Geiseln frei. Obwohl damit die Vorgaben für einen weiteren Tag des Waffenschweigens nicht gegeben waren, akzeptierte Israel das Angebot der Hamas – zu den acht Freigelassenen am Donnerstag wurden einfach zwei am Mittwoch freigelassene russisch-israelische Doppelbürger hinzugezählt.

Doch während hitziger Verhandlungen am Donnerstag machte die Terrorgruppe kein Geheimnis daraus, Mühe zu haben, genügend Geiseln zu finden, um Israels Bedingungen zu erfüllen. Bis zur letzten Minute behauptete die Hamas laut CNN, sie bekunde Mühe mit Freilassungen. Der Terrorgruppe droht ein wichtiges Druckmittel auszugehen, um mit Israel zu verhandeln.

Wettlauf mit der Zeit

Angesichts der Probleme am Donnerstag befürchten Verhandlungsführer, dass die Verlängerung der Waffenruhe um einen weiteren achten Tag sehr schwierig werden könnte. Seit dem Massakertag am 7. Oktober, als die Hamas fast 250 Kinder, Frauen, Männer und Ältere in ihre Gewalt brachte, sind mehr als 100 der Entführten freigelassen worden. Laut israelischen Angaben bleiben 143 Gekidnappte in der Gewalt der Islamisten. Unklar ist, wie viele von ihnen noch am Leben sind.

Erschwerend für täglich zehn Freilassungen ist zudem, dass die Geiseln an verschiedenen Orten festgehalten werden. Am Donnerstag wurden Geiseln schliesslich an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten freigelassen. Bis kurz vor Ablauf des Ultimatums war die Hamas nicht imstande, wie an den Tagen zuvor die Liste mit den Namen der Freigelassenen zu liefern.

Am Freitagmorgen droht Ablauf der Waffenruhe

Am Freitag droht ein weiteres angespanntes Hin und Her. US-Aussenminister Blinken sagte am späten Donnerstag mit Blick auf die seit vergangenem Freitag geltende Feuerpause: «Wir wollen ganz klar, dass dieser Prozess weitergeht. Wir wollen einen achten Tag und mehr.»

Blinken fordert von Israel zudem die Einrichtung von Schutzzonen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen, bevor es seine Militäroperationen gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas fortsetze. Israel müsse «weitere Todesopfer unter unschuldigen Palästinensern minimieren», so Blinken. Im Süden und im Zentrum des Gazastreifens fordert er «klar und präzise» Gebiete, in denen Menschen «sicher und aus der Schusslinie» seien.

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