Alexandra Skotschilenko hatte Preisschilder ausgetauscht
Russische Anti-Kriegs-Aktivistin muss für sieben Jahre ins Straflager

Alexandra Skotschilenko wurde im April 2022 festgenommen. Ihr wird die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russische Armee zur Last gelegt. Jetzt wurde sie zu sieben Jahren Straflager verurteilt.
Publiziert: 16.11.2023 um 14:35 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2023 um 15:47 Uhr
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Alexandra Skotschilenko wurde am Donnerstag zu sieben Jahren Straflager verurteilt.
Foto: x

Die russische Anti-Kriegs-Aktivistin und Künstlerin Alexandra Skotschilenko (33) ist von einem Gericht in ihrer Heimatstadt St. Petersburg am Donnerstag zu sieben Jahren Straflager verurteilt worden. Die junge Frau, die in einem Lebensmittelladen Preisschilder durch Losungen gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ersetzt hatte, musste sich wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über Moskaus Armee verantworten.

Die Musikerin und Dichterin war nach der Aktion im April 2022 festgenommen worden und sass seither in Untersuchungshaft. Sie wies die Vorwürfe stets zurück.

Straflager trotz schwerer Krankheit

Ihr Fall hatte international auch deshalb Entsetzen ausgelöst, weil sie trotz schwerer Krankheiten inhaftiert blieb. Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Straflager beantragt, maximal drohten ihr zehn Jahre Haft. Skotschilenko ist von den Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Memorial als politische Gefangene eingestuft worden.

Vor allem ihre Lebenspartnerin hatte immer wieder auf das Schicksal der politisch verfolgten Künstlerin aufmerksam gemacht. In einem ihrer Briefe schrieb Skotschilenko aus der Haft: «Wie sich herausstellt, verkörpere ich alles, was für Putins Regime unerträglich ist: Kreativität, Pazifismus, LGBT, psychologische Aufklärung, Feminismus, Humanismus und Liebe zu allem Hellen, Uneindeutigen und Ungewöhnlichen.» (SDA)

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