Die Spannungen im Streit um ein rohstoffreiches und strategisch wichtiges Seegebiet zwischen China und den Philippinen halten an. Mehr als 100 chinesische Schiffe seien in der vergangenen Woche im Südchinesischen Meer gewesen, erklärte der Küstenschutz des Inselstaats am Freitag.
Sie hätten Patrouilleboote der philippinischen Küstenwache blockiert und teils «gefährliche Manöver» ausgeführt. So habe etwa am 21. April ein chinesisches Marineschiff nahe der Insel Pagasa – auch Thitu genannt – Boote der philippinischen Küstenwache aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Die Insel liegt auf halbem Weg zwischen den Philippinen und Vietnam und wird auch von China beansprucht.
Pekings Marineschiff habe gedroht, dass eine Nichtbefolgung «ein Problem verursachen» könne, teilte ein Sprecher des philippinischen Küstenschutzes mit. Dem hätten sich ihre Schiffe aber nicht gebeugt und stattdessen ihren Präsenzanspruch im Gebiet verdeutlicht und Chinas Marine aufgefordert, umgehend zu weichen.
Künstliche Inseln aufgeschüttet
Zwei Tage später seien Schiffe der chinesischen Küstenwache zwei philippinischen Küstenschutzschiffen mit «aggressiven Taktiken» begegnet. Ereignet habe sich der Vorfall nahe der Second-Thomas-Untiefe, einem unter Wasser gelegenen Riff, das zu den Spratly-Inseln gehört.
China beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer für sich und hat künstliche Inseln aufgeschüttet, um seine Ansprüche zu untermauern. Dies betrifft besonders strategisch wichtige und ressourcenreiche Gebiete, die Länder wie Indonesien, Malaysia und die Philippinen für sich reklamieren. Die USA und Chinas Nachbarn werfen Peking eine zunehmende Militarisierung der Region vor. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies die chinesischen Gebietsansprüche 2016 zurück, was China allerdings ignoriert. (SDA)