Donald Trump (74) macht nach seiner überstandenen Covid-19-Erkrankung dort weiter, wo er aufgehört hat: Der US-Präsident Donald Trump zweifelt den Sinn von Masken im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus an – mit falschen Aussagen. «85 Prozent der Menschen, die eine Maske tragen, fangen es sich ein», sagte Trump am Donnerstag bei einem Wahlkampfauftritt in Greenville im US-Bundesstaat North Carolina. Er verwies dabei fälschlicherweise auf Daten der Gesundheitsbehörde CDC.
Tatsächlich hatten nach einer CDC-Untersuchung 85 Prozent einer Gruppe von Coronavirus-Infizierten im Juli angegeben, sie hätten in den 14 Tagen zuvor oft oder immer eine Maske getragen. Doch: Stoffmasken schützen nach Einschätzung von Experten andere Personen vor infizierten Trägern eines Mund-Nasen-Schutzes – nicht den Träger selber.
Beim Wahlkampfauftritt am Donnerstag trugen Trump und die grosse Mehrheit seiner Anhänger keinen Mund-Nasen-Schutz. «Masken, keine Masken, Sie können alles tun, was sie wollen, aber sie brauchen trotzdem die Hilfe vom Boss», sagte der Präsident, der dabei in Richtung Himmel zeigte und sich offensichtlich auf Gott bezog.
«Fauci ist ein Demokrat, jeder weiss das»
Trump verwies auf Aussagen des führenden US-Gesundheitsexperten Anthony Fauci (79), der zu Beginn der Pandemie nicht zum Tragen von Masken geraten hatte. Als Trump Faucis Namen nannte, kam es zu vereinzelten Buh-Rufen. «Aber er ist ein netter Kerl, also behalte ich ihn in meiner Nähe», sagte Trump. Der Republikaner unterstellte Fauci: «Er ist ein Demokrat, jeder weiss das.»
Fauci hatte zuletzt dagegen protestiert, ohne seine Zustimmung in einem Wahlkampfvideo Trumps zitiert zu werden. Der renommierte Immunologe hat sowohl unter demokratischen als auch republikanischen Präsidenten gearbeitet.
Pandemie in den USA spitzt sich wieder zu
Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen in den USA stieg unterdessen mit fast 60'000 an einem Tag auf den höchsten Stand seit Anfang August. Am Mittwoch wurden rund 59'500 Menschen positiv getestet, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorging. Die Zahl der Todesfälle blieb demnach relativ stabil bei 985.
Analysen zur US-Corona-Krise
Insgesamt wurden in den USA der Universität zufolge seit Beginn der Pandemie 7,9 Millionen Infektionen gezählt, rund 217'000 Menschen starben. Experten gehen zugleich von einer hohen Dunkelziffer an Corona-Infektionen aus. In den USA leben rund 330 Millionen Menschen. (nim/SDA)