Auf einen Blick
- Callie Rogers gewann mit 16 über zwei Millionen Franken
- Sie wünschte, sie wäre älter gewesen beim Gewinn
- Lebte ein Leben in Saus und Braus nach dem Gewinn
- Sie gab 360'000 Franken für Designerklamotten aus
- Lotteriegesellschaften sollten Altersgrenzen für Spieler festlegen
Sie war ein ganz normales Mädchen. Doch plötzlich wurde Callie Rogers (heute 37) im zarten Alter von 16 zur Millionärin. Es war der Anfang ihres persönlichen Ruins, wie sie heute erzählt.
«Ich wünschte, ich wäre bei dem Gewinn etwas älter gewesen», erklärt die 37-Jährige in einem Interview mit dem Fernsehsender ITV. «Über Nacht wurde ich von einem unbeschwerten Kind zu einer Erwachsenen. Lotteriegesellschaften sollten eine Altersgrenze für Spieler festlegen.»
Kurz nach dem Gewinn lebte Rogers ein Leben in Saus und Braus: Sie kaufte sich ein Haus und Auto, liess unzählige Schönheitsoperationen an sich vornehmen und verprasste rund 360'000 Franken für Designerklamotten. Die Folge ihrer Exzesse: Rogers ist heute komplett pleite.
Drogenprobleme und Prügelattacken
Das grosse Vermögen überforderte das Mädchen: Die Beziehung mit dem Mann, den sie nach ihrem Gewinn kennenlernte, zerbrach und Rogers war nicht mehr glücklich. Denn: Neben der gescheiterten Beziehung musste sie sich auch noch mit falschen Freunden herumschlagen, wie sie in dem Interview erzählt. «Es war schwer, nicht zu wissen, wer mich um meiner selbst willen mochte und wem ich vertrauen konnte.»
2018 wurde die Britin in einer Partynacht so schwer verprügelt, dass sie Schäden an den Augen davontrug. Und auch Drogenprobleme prägten die Jahre nach dem Gewinn. Rogers ging es so schlecht, dass sie sogar mehrere Suizidversuche hinter sich hat.
«Es wird immer noch herausgekramt»
Das «alte Leben» zurückzubekommen, war für die junge Frau damals ihr grösster Wunsch. Gerade auch die landesweite Bekanntheit in Grossbritannien schlug Rogers auf den Magen – auch heute noch. «Nach all den Jahren wird der Lottogewinn überall noch herausgekramt.» Sogar bei Vorstellungsgesprächen werde sie danach gefragt. «Ich leide unter solch schrecklichen Ängsten, wenn ich neue Leute treffe. Es beschäftigt mich, was die Familie eines neuen Partners oder sogar neue Freunde von mir denken werden.»
Ein bodenständiges Leben zu führen, hilft ihr dabei, wieder klarzukommen: Rogers hat mittlerweile fünf Kinder und macht eine Ausbildung zur Krankenpflegerin. Sie sagt: «Obwohl ich alles verloren habe, habe ich meinen Frieden gefunden.»