Auf einen Blick
- Trauergottesdienst in Valencia für Unwetter-Opfer mit spanischem Königspaar
- Königspaar mit Applaus und Protestrufen empfangen, früher mit Schlamm beworfen
- Über 200 Menschen in Valencia bei Jahrhundert-Wetter ums Leben gekommen
Nach den verheerenden Unwettern in Spanien haben Hunderte Menschen in Valencia im Beisein des spanischen Königspaars mit einem Trauergottesdienst der Toten gedacht. Mehr als 400 Familien hatten ihre Teilnahme an der Trauerfeier in der Kathedrale der Mittelmeermetropole mit dem Erzbischof von Valencia, Enrique Benavent, bestätigt.
Alleine 222 Menschen waren in der Region Valencia bei dem sogenannten Jahrhundert-Wetter vom 29. Oktober ums Leben gekommen, weitere acht in den Regionen Kastilien-La Mancha und Andalusien.
Applaus und Protestrufe für Felipe und Letizia
König Felipe VI. und Königin Letizia wurden um kurz vor 19 Uhr bei ihrer Ankunft an der Kathedrale mit Applaus und «Es lebe der König» begrüsst, aber auch mit einigen Protestrufen, wie die Nachrichtenagentur Europa Press berichtete.
Während eines ersten Besuches in dem besonders schlimm getroffenen Ort Paiporta nahe Valencia Anfang November hatten wütende Menschen das Königspaar mit Schlamm beworfen, ein weiterer Besuch in dem Ort Chiva Mitte November war dann friedlich verlaufen.
Nach dem Trauergottestdienst wollte das Königspaar noch mit Hinterbliebenen zusammenkommen, berichtete der Staatssender RTVE während einer Liveübertragung.
Menschen weiter empört
Viele Menschen sind weiter empört über die ihrer Meinung nach zu späte Warnung vor den Unwettern und zu langsam angelaufene Hilfe in vielen der etwa 80 betroffenen Orte westlich und südlich von Valencia. Ihr Protest richtet sich gegen Valencias Regionalpräsident Carlos Mazón, der ebenfalls am Trauergottesdienst teilnahm, aber auch an Spaniens Regierung in Madrid. Bei zwei Grossdemonstrationen in Valencia waren Zehntausende Menschen auf die Strasse gegangen.
Viele Orte sind weiter schwer von den Überschwemmungen gekennzeichnet, teilweise funktionieren Strom und Heizung nicht, viele Schulen sind zudem nicht nutzbar.