Die Transportmaschine Il-76 setzt zur Landung auf – hält aber nicht an. Ein Video des Unglücks vom Samstag zeigt nun, wie die Maschine über die Landebahn hinausrollt und dort in Flammen aufgeht.
Die Maschine gehörte der malischen Armee, wie ein Militärvertreter am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Das am Samstag verunglückte Flugzeug «mit Verbündeten» sei in Gao im Einsatz gewesen.
Hauptsächlich russische Wagner-Söldner an Bord
Aus dem Umfeld der Rettungskräfte hiess es, dass bei der Ankunft der Überlebenden hauptsächlich russische Wagner-Soldaten gesehen worden seien. Offizielle Informationen über Schäden und Opfer gab es zunächst nicht. Quellen sprechen von bis zu 140 Wagner-Söldnern, die beim Unglück ums Leben gekommen seien.
Laut einer Quelle am Flughafen in Gao kehrten Ermittler am Sonntag an den Absturzort zurück. Bereits am Samstagabend waren Verletzte demnach mit einem anderen Flugzeug zu einem unbekannten Ziel transportiert worden. Ein Flughafenbediensteter erklärte, das Flugzeug sei «überladen» gewesen.
Militärregierung arbeitet mit Russland zusammen
Der Flughafen von Gao wird derzeit sowohl von malischen Soldaten und ihren russischen Verbündeten als auch von der UN-Friedensmission Minusma genutzt.
Mali ist seit Jahren Schauplatz einer Rebellion islamistischer Extremisten, die 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Seit 2013 sollte die Minusma helfen, das Land zu befrieden und die Zivilbevölkerung zu schützen.
Die 2021 durch einen Putsch an die Macht gelangte Militärregierung in Mali hatte im Juni jedoch den sofortigen Abzug der UN-Mission aus dem westafrikanischen Land gefordert. Hintergrund sind wachsende Spannungen zwischen der Junta und an dem Einsatz beteiligten Ländern. Die Militärregierung arbeitet verstärkt mit Russland und der Söldnergruppe Wagner zusammen und behindert aus Sicht von beispielsweise Frankreich und Deutschland den UN-Einsatz. (AFP/neo)