Video soll Vergeltungsschlag der USA zeigen
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Getroffenes Ziel im Irak:Video soll Vergeltungsschlag der USA zeigen

10 Länder zündeln – und drei US-Soldaten sind tot
Wann explodiert das Pulverfass Nahost?

Niemand will den Krieg. Weder die USA noch Iran. Und dennoch wird gezündelt, was das Zeug hält. Israel, Gaza, Libanon, Jemen, Syrien, Irak – im Nahen Osten sind Brandherde, so weit das Auge reicht! Eskaliert die Situation?
Publiziert: 04.02.2024 um 18:39 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2024 um 18:49 Uhr
Die Brandherde im Nahen Osten breiten sich immer weiter aus. Aktuell gibt es Kampfhandlungen in Israel, Gaza, Libanon, Jemen und im Roten Meer sowie in Syrien und im Irak.
Foto: zVg
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Myrte MüllerAussenreporterin News

Der Himmel ist grau, die Stimmung gedrückt. Am vergangenen Freitagmorgen werden die Särge von drei US-Soldaten aufs Rollfeld eines Militärflughafens im US-Staat Delaware gebracht. Schweigend nimmt US-Präsidenten Joe Biden (81) die Toten, zwei junge Frauen (†23 und †24) sowie einen Mann (†46), in Empfang. Soldaten vom syrischen US-Stützpunkt Al-Tanf nahe der jordanischen Grenze, eingesetzt zum Schutz gegen den IS. Jetzt wurden sie indirekt Opfer des Gaza-Kriegs, ein Konflikt, der mit ihrer Mission so gar nichts zu tun hat. Getötet wurden sie durch einen Drohnenangriff der proiranischen Miliz in Syrien. 

Es ist nicht nur die Trauer, die Bidens Miene versteinern lässt. Es sind Hiobsbotschaften aus einem von den USA knapp 10'000 Kilometer entfernten Krisengebiet. Ein Konflikt, der aus dem Ruder läuft und zunehmend zum Pulverfass wird, auf dem die unterschiedlichsten Akteure leichtsinnig herumzündeln. Die USA, die zu Beginn nur abschrecken wollten, werden mehr und mehr militärisch gefordert. Droht der Konflikt den USA um die Ohren zu fliegen?

«Wir wollen keinen Krieg mit Iran»

Auf den Anschlag in Al-Tanf musste Joe Biden reagieren – schliesslich gab es tote Amerikaner. Bidens Spagat: Die USA muss Stärke zeigen, aber auch einen Flächenbrand vermeiden. Die Vergeltung sollte daher massvoll sein, gezielt. «Denn», so erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats John Kirby (61) noch am 29. Januar in Washington, «wir wollen keinen Krieg mit Iran». Und so peilte die US-Luftwaffe noch in der Nacht auf den Samstag 85 Ziele an, zerstörte Kommando- und Geheimdienstzentralen sowie Waffenlager der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) im Osten Syriens.

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Am 2. Februar 2024 erreichen die Särge der gefallenen US-Soldaten den Luftwaffen-Stützpunkt im US-Staat Delaware.
Foto: keystone-sda.ch

Die USA haben militärische Stützpunkte in Jordanien, Saudi-Arabien, Katar, Bahrain, Kuwait, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Irak. Seit Ausbruch des Gaza-Krieges wurden die in Syrien stationierte US-Truppen bereits 90 Mal, die im Irak stationierten 60 Mal von Milizen angegriffen. Der Anschlag vom 28. Januar war zudem gefährlich nah an Jordanien, einem westlichen Verbündeten. 

Die «Achse des Widerstandes» lässt sich nicht abschrecken

Als am 7. Oktober 2023 Hamas-Terroristen über 1200 Menschen in Israel niedermetzelten und 240 Geiseln verschleppten, stand die Biden-Regierung klar an der Seite Israels. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, so Biden damals. Die USA gaben grünes Licht für einen Einmarsch in Gaza, liessen Kriegsschiffe und einen Flugzeugträger im Mittelmeer auffahren, um den Iran von einem möglichen direkten Angriff abzuschrecken. Doch so einfach tickt der Mittlere Osten nicht.

Die sogenannte «Achse des Widerstands» lässt sich selbst von Flugzeugträgern nicht von Angriffen abhalten. Es sind vom Iran aufgebaute Milizen wie die Hisbollah im Libanon, die Al-Quds-Brigaden in Syrien und dem Irak sowie die Huthi im Jemen, die im Konflikt mitmischen, ohne dass der Iran selbst zu intervenieren braucht. 

Republikaner fordern einen Krieg mit Iran

Mittlerweile sind zehn Länder in den Konflikt involviert! Es haben sich zusätzliche Fronten zum Libanon, im Jemen, und im Länderdreieck von Jordanien, Syrien und Irak gebildet. Die Huthi greifen im Roten Meer internationale Frachter auf dem Weg zum Suezkanal an. Seit Amerikaner und Briten die Handelsroute beschützen, werden auch ihre Kriegsschiffe attackiert. So haben Streitkräfte der USA und Grossbritanniens am 3. Februar 36 Huthi-Stellungen an 13 Orten bombardiert. Die Golf-Staaten, Saudi-Arabien sowie Ägypten versuchen hinter den Kulissen zu vermitteln.

Mit den drei Särgen der gefallenen Soldaten kehren auch die alten Kriegsfantasien zurück. Insbesondere Republikaner wie der US-Kongress-Abgeordnete und Senator von Süd-Carolina Lindsey Graham (68) sowie Senator Tom Cotton (46) aus Arkansas forderten in US-Medien militärische Schläge gegen den Iran, der ja die Milizen in der Region finanziere und aufrüste. Ins gleiche Horn stösst Ex-Nato-Oberbefehlshaber in Europa, Wesley Clark (79). Der General im Ruhestand betonte im Interview mit CNN, die US-Regierung müsse eine Eskalationsstufe zulegen und den Iran direkt angreifen. Die Zeichen stehen auf Eskalation.

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