Obwohl er gar nicht mehr arbeitet
Mann verklagt Arbeitgeber wegen Lohnerhöhung

In Grossbritannien ist ein Angestellter von IBM vor Gericht gezogen. Er forderte eine Lohnerhöhung – obwohl er seit 15 Jahren nicht mehr arbeiten kann.
Publiziert: 16.05.2023 um 17:42 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2023 um 10:37 Uhr
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Ein IT-Fachmann hat seinen Arbeitgeber vor Gericht gezogen.
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Der Brite Ian Clifford hat seinen Arbeitgeber, den Techkonzern IBM, verklagt. Der IT-Fachmann aus Guildford südwestlich von London verlangt eine Lohnerhöhung – obwohl er seit 15 Jahren nicht mehr arbeiten kann.

Seit 2008 ist Clifford aufgrund einer nicht genauer bekannten Krankheit arbeitsunfähig. Trotzdem zahlte ihm IBM weiterhin einen Lohn, wie der «Telegraph» berichtet. Während Cliffords Arbeitskollegen Lohnerhöhungen erhielten, blieb sein Gehalt immer gleich. Deswegen beschwerte er sich 2013 das erste Mal.

Daraufhin einigte sich IBM mit ihm darauf, dass er trotz Erkrankung weiterhin 75 Prozent seines Lohns erhalten solle – und zwar während 30 Jahren oder bis zur Pensionierung. Umgerechnet 60'000 Franken sollte Clifford pro Jahr auf sein Konto erhalten, ohne dafür arbeiten zu müssen – insgesamt also fast 1,8 Millionen Franken bis zur Pension.

Gericht lässt Clifford abblitzen

Im Februar 2022 reichte Clifford aber erneut eine Beschwerde ein. Seine Begründung: Während seine Arbeitskollegen Lohnerhöhungen und Sonderzahlungen erhielten, erhielt er noch immer den gleichen Lohn. Das sei diskriminierend gegenüber einem Behinderten.

Aufgrund der Inflation könne er sich immer weniger leisten, begründete der Brite seine Klage. «Der Sinn des Plans ist es doch, einem Angestellten, der nicht mehr arbeiten kann, finanzielle Sicherheit zu geben – das wird nicht erreicht, wenn die Zahlungen für immer fix sind», so laut «Telegraph» die Begründung.

Der Richter schmetterte die Klage indes ab. Es sei nicht diskriminierend, wenn nicht-arbeitende Angestellte keine Lohnerhöhung erhalten würden, so die Begründung des Gerichts. (zis)

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