Darum gehts
- Laver Cup kehrt nach London zurück, Federer könnte finanziell unterstützen
- Turnier verzeichnete Verluste in den letzten Jahren trotz früherer Gewinne
- 2023 belief sich der Verlust auf 1,8 Millionen Franken
Vor zweieinhalb Jahren spielte Roger Federer (43) sein 1750. und letztes Match auf der ATP-Tour. Beim Laver Cup 2022 verlor er gemeinsam mit seinem langjährigen Freund und Rivalen Rafael Nadal (38) in drei Sätzen gegen Jack Sock (32) und Frances Tiafoe (27).
Eben dieser Laver Cup – bei dem ein Team Europa gegen ein Team Welt antritt – gab vor rund einer Woche bekannt, dass die nächstjährige Austragung wieder in London stattfinden wird. Dort, wo Federer seine letzte Partie bestritten hatte.
Finanzspritze von Federer?
Ein grosser Grund hierfür – auch wenn nicht so kommuniziert – dürften wohl die Finanzen sein. Während der Laver Cup 2022 noch einen Gewinn von 3,5 Millionen Franken verzeichnete, ist es in den letzten beiden Jahren bergab gegangen. 2023 – in Vancouver – beläuft sich der Verlust auf 1,8 Millionen, 2024 – in Berlin – auf 1,5 Millionen. Eigentlich.
Denn der Verlust der letztjährigen Ausgabe wurde laut der liechtensteinischen Zeitung «Vaterland» durch «Einnahmen des Unternehmens ausserhalb des Turniers» ausgeglichen. In anderen Worten: durch eine Finanzspritze. Es wird vermutet, dass diese von Federer persönlich gekommen sein könnte. Der Laver Cup hatte beim Basler nämlich schon immer eine spezielle Bedeutung.
Fehlen der «Big Four»
Weil das 2017 gegründete Turnier in Zukunft wieder ohne Finanzspritze auskommen soll, findet es 2026 eben wieder in England statt. Denn ein Grund für die Verluste ist der jährlich wechselnde Austragungsort. Weil die Infrastruktur dadurch deutlich teurer wird, sind die Kosten zwischen 2021 und 2023 um sieben Millionen angestiegen. Das soll mit einer Rückkehr in die Londoner O2-Arena wieder geändert werden.
Doch ob das reicht, um aus dem Laver Cup wieder ein profitables Geschäft zumachen? Denn ein weiterer Grund für die Verluste sind die stark rückgängigen Ticketverkäufe. Und ob diese in den nächsten Jahren wieder bedeutend ansteigen, darf zumindest bezweifelt werden.
Einen massgeblichen Anteil daran haben nämlich die «Big Four». Und während 2022 neben Federer auch Rafael Nadal (38), Novak Djokovic (38) und Andy Murray (38) teilgenommen haben, war es bei der letzten Austragung nur noch der Spanier. Weil dieser und Murray im letzten Jahr zurücktraten, und Djokovic einen grossen Bogen um das Turnier macht, ist bereits jetzt klar, dass in Zukunft keiner des Quartetts mehr beim Laver Cup zu sehen ist – auch nicht bei der diesjährigen Austragung in San Francisco.