Darum gehts
- Werner Schlegel verpasst Schlussgang trotz starker Leistung auf dem Weissenstein
- Fabian Staudenmann gewinnt nach schwierigen Wochen das Bergfest
- Staudenmann besiegte im Schlussgang Michael Moser zum ersten Mal in dieser Saison
Werner Schlegel (22) avancierte auf dem Weissenstein zur tragischen Figur. Der Toggenburger bodigte mit Fabian Staudenmann (25) und Michael Moser (19) die zwei stärksten Schwinger. Trotzdem verpasste er den Schlussgang. Verantwortlich dafür? Das einmal mehr bärenstarke Berner Team.
Zuerst bremste ihn die Zukunftshoffnung Leandro Nägeli (22) aus, und im fünften Gang verzweifelte Schlegel an Curdin Orlik, dessen Bruder Armon die Nordostschweizer schmerzlich vermisst haben. Der Königskandidat war krank.
Von zu Hause aus musste der Bündner mitverfolgen, wie sich im Schlussgang einmal mehr Staudenmann und Moser gegenüberstanden. Die letzten zwei Duelle konnte das Supertalent für sich entscheiden. Diesmal siegte die Routine.
Enttäuschende letzte Wochen
Nach seinem zweiten Weissenstein-Triumph ist Staudenmann erleichtert: «Dieser Sieg tut unheimlich gut. Die letzten Wochen waren schwierig. Ich habe vieles hinterfragt.» Der sonst so souveräne Berner zeigte ungewohnte Schwächen.
Am Schwarzsee stellte Staudenmann gegen Andy Signer und Marcel Räbsamen. Vergangenen Sonntag am Berner Kantonalen unterlag er nebst Moser auch Fabian Schärz. «Am Montag danach hatte ich eine richtig schlechte Laune.» Dass er trotz dieser Rückschläge auf dem Weissenstein triumphieren konnte, führt er auf zwei Dinge zurück.
Entscheidende Worte seines Betreuers
Da wäre zum einen sein Umfeld. Am Montag organisierte dieses einen Spielabend. «Drei Stunden habe ich nicht einmal ans Schwingen gedacht. So etwas tut mir unheimlich gut.» Trotzdem kassierte er im ersten Gang einen weiteren Dämpfer. Schlegel legte ihn mit dem ersten Angriff auf den Rücken.
Nach der Startpleite drohte das Bergfest eine weitere Enttäuschung zu werden. Dass es anders kam, verdankt er einem Betreuer. Als Staudenmann hinter dem Schwingplatz auf dem Rasen lag, kam dieser zu ihm. «Er sagte zu mir: ‹Ein Sportler bleibt nicht liegen. Ein Sportler steht auf.› Das habe ich mir zu Herzen genommen.»
Danach räumte er unter anderem Eidgenosse Nick Alpiger und Aargauer-Champion Frank Marius souverän aus dem Weg. Bis er im Schlussgang auch Moser erstmals in diesem Jahr bezwingen konnte. Trotz des Sieges bleibt Staudenmann selbstkritisch. «Alles war nicht gut. Ich muss in den nächsten Wochen Lösungen finden.» Schliesslich strebt er Ende August in Mollis GL den Schwingerkönigstitel an.