Darum gehts
- FC Biel strebt Aufstieg in Challenge League an, Trainer und Präsident optimistisch
- Präsident Faes betont Stolz der Region und Kampfgeist des Teams
- 80 Prozent der Spieler arbeiten nebenbei, Trainer Chaibeddra ist erst 35
Licht, Licht, Licht. Immer fällt das Wort Licht, wenn man mit Biel-Trainer Samir Chaibeddra oder Präsident Dietmar Faes spricht.
Das Licht dieser grossen Bühne soll Biel helfen – auch in Bezug auf Sponsoren und so weiter, sagt der französische Coach. Und Faes: «Die ganze Region ist stolz auf den Klub und sieht ihn nun in einem ganz neuen Licht.»
Konkret: Man will aufsteigen – und das so schnell wie möglich. «Biel gehört in die Challenge League», sagt Faes, der nie um einen süffigen Spruch verlegene, sympathische Präsident. Nachdem er den Final in pathetischen Worten hat Revue passieren lassen. «Wir haben die ganze Region stolz gemacht. Und die ganze Schweiz hat gesehen: Ein FC Biel lässt sich nicht überfahren. Der steht hin, zeigt seine Brust und kämpft.»
Die Liga hätte Biel schon raufnehmen können ...
Wenn das dem Klub keine Energie und Kraft gebe, dann verstehe er die Welt nicht mehr. «Und es soll auch Wirkung zeigen. Wir haben den Aufstieg letzte Saison vergeigt. Wenn wir so gespielt hätten wie im Cupfinal, hätten wir die U21 des FC Basel mit 5:0 an die Wand gespielt. Haben wir nicht getan. Deshalb haben wir es nicht verdient, aufzusteigen. Jetzt wollen wir das diese Saison schaffen. Hundertprozentig.»
Und am Schluss ein kleiner Seitenhieb gegen die Liga: «Die Swiss Football League hatte die Möglichkeit, Biel in die Challenge League zu nehmen. Das hätte der Liga und speziell der Challenge League sehr gutgetan.»
Faes spricht da auf die Lizenzerteilung in zweiter Instanz an die AC Bellinzona an, welcher der Ruf des Dubiosen anhaftet. Denn die Liga hat anstatt der verlangten Bankgarantie die Sicherheit über eine halbe Million Franken mit einer Abtretung der Rechte an den Spielern Rilind Nivokazi und Islem Chouik an den FC Sion akzeptiert.
Coach Chaibeddra hofft auf baldiges Profitum
Chaibeddra seinerseits hofft, dass die grosse Leistung seines Teams ganz generell Begeisterung für den Klub wecken kann – aber ganz konkret auch neue, starke Spieler nach Biel lockt. «Das Bild, das wir abgegeben haben, ist aussergewöhnlich. Das sollte doch auch für Sponsoren attraktiv sein, um dem Klub zu Wachstum zu verhelfen und das Budget zu erhöhen.»
Und dann soll die nächste Stufe erklommen werden, die da heisst: Profitum. «Der FC Biel/Bienne verdient es, mindestens in der Challenge League zu sein. Denn in der Promotion League ist es sehr kompliziert. Von uns wird erwartet, dass wir uns wie Profis benehmen – aber wir haben nur die Mittel von Amateuren. Achtzig Prozent meines Kaders arbeiten nebenbei. Das macht dann in der Schlussphase eines Spiels wie jenem gegen Basel den Unterschied.»
Vertrag soll bald verlängert werden
Den Aufstieg realisieren soll der erst 35-jährige Mann aus Lyon, der 2023 in die Region zog und sich mit diesem Projekt hundertprozentig identifiziert. Was von fundamentaler Bedeutung ist – ist doch der Trainer immer und überall der wichtigste Mann in einem Klub. Chaibeddras Vertrag läuft noch ein Jahr. Da wäre eine längerfristige Perspektive wünschbar. «Wir stehen in Diskussionen», verrät der Franko-Algerier. «Wenn alles normal läuft, werden wir bald verlängern.»
Es wäre ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zur nächsten Stufe.