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Martin Wolfer ist der jüngste Spross der Weinfamilie Wolfer, mit 31 Jahren aber schon der Boss.

Foto: ZVG

Von Alain Kunz

1350 Weine von 480 Produzenten aus 23 Ländern. Dies die beeindruckende Zahl an Weinen – Pinot Noirs, Pinots Blanc und Pinots Gris -, die für den Wettbewerb Mondial des Pinots von einer 60-köpfigen Fachjury degustiert wurden. 7-mal zückte diese Jury die Maximalnote. Für sechs Weine aus der Schweiz und einen aus Deutschland.

Den wichtigsten Preis aber räumt ein anderer ab. Der Titel des Pinot-Weltmeisters geht an Martin Wolfer vom Weingut Wolfer in Weinfelden. Dieser Preis geht an denjenigen Produzenten, der für drei eingereichte Pinots von drei sich folgenden Jahrgängen die höchste Punktzahl erreicht. Wolfer tritt damit in die Fussstapfen so renommierter Winzer wie Martin Donatsch, Urs Jauslin oder Urs Pircher. Ob Wolfer mit seinen Weinen den Titel verdient hat? Wir werden es an der Vinea in Erfahrung bringen!

Apropos Pircher: Der Zürcher vom Stadtberg Eglisau siegte auch diesmal wieder: Er erhält den Preis für den besten Schweizer Pinot Noir. Und dies völlig zu Recht, wie die Degustation seines Barrique-Pinots zeigte. Nicht viele Schweizer Blauburgunder können Pirchers Gewächs das Wasser reichen. Schon gar nicht, wenn man das exzellente Preis-/Leistungsverhältnis in Betracht zieht. Der Wein kostet nämlich gerade mal 29 Franken!

Von der Qualität der Weine von Martin Wolfer und Urs Pircher hat sich der Weinfan an der eben zu Ende gegangenen Jubiläums-Vinea überzeugen können. Als Besucher der grossen Schweizer Open-Air-Weinshow hatte man die Gelegenheit, alle preisgekrönten Weine des Mondial du Pinot - aber auch jene des Mondial du Merlot - zu degustieren. Insgesamt 80 Kellereien sowie Vereinigungen und Verbände haben sich in Sierre präsentiert.

FÜNF WALLISER WEISSWEIN-TIPPS

Keine Weinkolumne ohne Weintipps! Hier sind es fünf Weissweine, die zum Vinea-Start von Vinea-Direktorin Elisabeth Pasquier und dem Boss des Château de Villa in Sierre, Fabrice Thorin, selektioniert wurden.

Heida Maître de Chais 2012, Provins, Sion (Foto)

Leicht salzige Noten in der Nase, sehr mineralisch, dahinter versteckt Zitrusfrüchte, toller, sehr üppiger und süsser Gaumen, leichte stützende Säure, harmonisch, kräftig, aber auch elegant. Score: 17/20 (CHF 25.90. www.provins.ch)

Fendant 2012, La Cave des Champs, Claudy Clavien, Miège

Schwarztee-Nase, etwas Pfirsich, Schmelz im Gaumen, dezente Süsse, Power, knackige Säure, leicht vegetales, frisches Ende. Ein Spass-Fendant, der Lust auf ein zweites Glas macht. Was gibt es für ein grösseres Kompliment zu diesem Preis? Score: 17/20 (CHF 13.--. www.claudy-clavien.ch)

Fendant Les Terrasses 2012, Jean-René Germanier, Balavaud, Vétroz

Schöne Schwarztee-Nase, dezente Fruchtnoten, im Gaumen Schmelz, viel Mineralik, ein archetypischer feingliedriger Fendant mit schönem Finale. Score: 16,5/20 (CHF 13.50. www.jrgermanier.ch)

Humagne Blanche 2011, Domaine des Muses, Robert Taramarcaz, Sierre

Extreme Mineralität in der Nase, aber auch Honig und leichte Vanille vom Barriqueausbau, rund im Gaumen, schöne Struktur, trotz der Üppigkeit frisch, leichte Bittermandeln im Abgang, schönes Finale. Score: 16,5/20 (CHF 27.--. www.domainedesmuses.ch)

Humagne Blanche 2012, Cave Mabillard-Fuchs, Venthône

Expressive Nase, leicht nach Honig riechend, dezent vegetal, mineralisch, stringent im Gaumen, filigran, aromatisch, nochmals Mineralik, leicht bitteres, aber tolles Finale. Score: 16,5/20 (CHF 20.--. mabillard-fuchs@bluewin.ch)