Tiktok dreht wegen diesen Plüschmonstern durch
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«Diese Labubus sind dämonisch»:Tiktok dreht wegen diesen Plüschmonstern durch

Das haben die «Simpsons» damit zu tun
Warum das Internet plötzlich Angst vor Labubus hat

Kleine Plüschmonster haben die Modewelt in diesem Jahr erobert. Sie hängen zum Beispiel an sündhaft teuren Designerhandtaschen der Stars. Doch hinter den herzigen Figuren steckt offenbar ein dunkles Geheimnis.
Publiziert: 02.07.2025 um 21:56 Uhr
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Labubus sind ein weltweiter Erfolg.
Foto: IMAGO/CFOTO

Darum gehts

  • Labubus erobern Modewelt. Besitzer berichten von unheimlichen Beobachtungen und Verschwörungstheorien
  • Erfinder Kasing Lung inspiriert von nordeuropäischen Volksmärchen über Elfen
  • Pop Mart steigerte Umsatz auf 427 Millionen Dollar, 188 Prozent mehr
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Sie sind zwar kleine Monster, aber auch verdammt knuffig. Kulleraugen, ein flauschiges Fell und ein breites Grinsen im Gesicht. Kein Wunder, dass die Labubus die Modewelt im Nu erobert haben. In nur wenigen Monaten sind die Plüschmonster zum Must-have-Accessoire geworden, baumeln an Designerhandtaschen von Rihanna (37), Dua Lipa (29) und Lizzo (37) oder Kim Kardashian (44).

Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Doch jetzt berichten Labubu-Besitzer von unheimlichen Beobachtungen. Die kleinen Monster würden ihre Augenfarbe plötzlich ändern, angeblich flüstern und Unheil bringen. Eine Frau berichtet auf Tiktok sogar, dass sie aufgewacht sei und eine Narbe am Hals hatte. Der Grund: die Labubu-Puppe. Darum wird vor den Plüschmonstern gewarnt. Man solle sie am besten wegschmeissen. 

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Warum sollten kleine Plüschmonster böse sein?

Dafür haben Tiktoker auch eine Antwort parat. Die Labubus werden in Verbindung mit Pazuzu gebracht. Es handelt sich dabei um einen Winddämon aus der Zeit Mesopotamiens, lange vor der Geburt von Jesus Christus. Der Dämon erlangte besonders durch den Horrorfilm «Der Exorzist» (1973) Bekanntheit. Grosse Ähnlichkeit mit einem Labubu hat der Dämon aber nicht. Dennoch verbreitet sich die Verschwörungstheorie gerade wie ein Lauffeuer.

Labubus erobern Europa
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Trendiges Accessoire:Labubus erobern Europa
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Was haben «Die Simpsons» damit zu tun?

Den «Simpsons»-Machern wird oft nachgesagt, dass sie viele Entwicklungen haben kommen sehen. Zum Beispiel, dass Donald Trump (79) US-Präsident werden wird. Tatsächlich stimmt das aber nicht. Trump tauchte als Präsident erst nach seiner Kandidatur für das Präsidentenamt auf. Das spielt aber keine Rolle. «Die Simpsons» gelten weiterhin als Glaskugel. So auch in diesem Fall. 

Konkret geht es um eine Szene, in der Homer Simpson für seine jüngste Tochter Maggie versehentlich eine Staute statt Pizza bestellt – und ein Pazuzu geliefert wird. Und die Statue scheint vom Bösen besessen zu sein. Auch die Figur bei den Simpsons sieht nicht mal im Ansatz so aus wie die süssen, kleinen Labubus. Aber auch hier: Das Netz glaubt, was es glauben will. 

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Was ist der Ursprung von Labubus?

Erschaffen hat die Monster der Hongkonger Künstler Kasing Lung (52). In einem Interview mit dem Trend- und Modemagazin «Hypebeast» erklärte er, dass er als Kind keinen Gameboy oder Fernseher hatte und sich daher viel mit Geschichten beschäftigte.

An dieser Ikone rast der Labubu-Trend vorbei
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Sie gibt es in Podcast zu:An dieser Ikone rast der Labubu-Trend vorbei

Insbesondere die alten nordeuropäischen Volksmärchen über Elfen haben es ihm angetan. Labubu, selbst eine «Monsterelfe», war ursprünglich eine Figur der Bilderbücher «The Monsters». Im Jahr 2019 unterschrieb Lung eine Lizenzvereinbarung mit dem chinesischen Popkulturshop Pop Mart, der auf Charakter- und Designfiguren spezialisiert ist.

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Wie reagieren der Erfinder und Pop Mart auf die Vorwürfe?

Kasing Lung hat sich bislang nicht zu den dämonischen Verschwörungstheorien geäussert. Auch Pop Mart hat bisher keine Stellung genommen. Die Figuren werden weiter verkauft. Warum auch nicht. Beweise für die angeblich dämonischen Taten der Labubus gibt es nicht. 

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Werden jetzt weniger Puppen verkauft?

Die Nachfrage ist weiterhin gross. Ein Einbruch ist bislang nicht zu bemerken. Sehr zur Freude des Herstellers in China. Laut Bloomberg stieg der Umsatz von Pop Mart im Jahr 2024 auf 427 Millionen Dollar (338 Millionen Franken). Das entspricht einer Steigerung von 188 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtumsatz verdoppelte sich auf 1,8 Milliarden Dollar (1,4 Milliarden Franken), während sich der Gewinn mehr als verdreifachte.

Der Preis beginnt bei rund 30 Franken und geht rauf bis zu 105 Franken pro Figur. In den meisten Fällen sind sie schnell ausverkauft: Labubus sind limitiert. 


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