Darum gehts
- Kinderspielzeuge für Erwachsene: Labubu-Plüschtiere und Sonny-Angels-Püppchen erobern Tiktok
- Labubus werden als Designer-Spielzeuge vermarktet und als moderne Kunst bezeichnet
- Sonny Angel betrat 2004 den Markt und stellt einen Babyjungen dar
Kinderspielzeuge für Erwachsene: Klingt seltsam, ist aber Realität. Wenn man Tiktok öffnet, braucht es nicht lange und man stösst auf die gehypten Labubu-Plüschtiere und Sonny-Angel-Püppchen, die an teuren Handtaschen baumeln.
Eine nackte Handtasche? Mittlerweile unvorstellbar! Ein regelrechter Hype hat sich entwickelt. Die beiden Kinderspielzeuge zieren jetzt die Luxushandtaschen der Stars und Reichen – und natürlich der Normalsterblichen. Neben den knuffigen, kinderfreundlichen Anhängern dekorieren Ketten, imposante Tücher oder sogar Beauty-Produkte verschiedenste Handtaschen. Die Handtaschen-Accessoires werden «Charms» genannt.
«Wir suchen nach der Nostalgie»
Aber woher kommt dieser Spielzeug-Trend für Handtaschen? Eine klare Antwort gibt es nicht. Nur eine Vermutung: Niemand will erwachsen werden.
«Wir suchen nach der Nostalgie dessen, was uns angenehm ist», sagt Jess Rauchberg, die an der Seton Hall University in New Jersey digitale Kultur erforscht, zu CNN. Und weiter: «Diese Spielzeuge und Plüschtiere symbolisieren etwas, an dem wir festhalten wollen.»
Verkaufsstrategie wie die «Mystery-Box»
Und noch etwas dürfte für den Hype sorgen. Das Rätselhafte, das Ungewisse. Denn: Hinter den Spielzeug-Accessoires steckt eine weitere Verkaufstaktik. Das Prinzip der «Mystery-Box» wird häufig angewendet.
Wenn du eine Packung kaufst, weisst du nicht genau, welche Ausführung du bekommen wirst. Heisst: Wenn du einen pinken Labubu willst, musst du entweder Glück haben, oder so viele kaufen, bis du ihn hast.
Längst zum «Designer-Spielzeug» geworden
Aber auch abseits von Handtaschen erobern Labubus das Internet und die Modewelt. Sie werden vom Spielzeughersteller Pop Mart vermarktet, entworfen hat sie der Hongkonger Designer Kasing Lung.
Nachdem die bekannte K-Pop-Sängerin Lisa (28) die kleinen Monster auf Instagram zeigte, wurden sie besonders im asiatischen Raum zum Sammlerprodukt. Und wie es für Sammlerobjekte üblich ist, gibt es auch seltene und damit wertvolle Exemplare.
Inzwischen sind die Labubus selbst zu einem «Designer-Spielzeug» geworden. Die britische Influencerin Olivia Attwood (33) nannte die monsterähnlichen Plüschtiere sogar «moderne Kunst».
Allerdings bleibt der Labubu nicht allein: Das Miniaturpüppchen namens Sonny Angel betrat 2004 erstmals den Markt. Es stellt einen kleinen Babyjungen dar, der verschiedene Kopfbedeckungen trägt. Ein klein wenig erinnern sie an die Teletubbies, doch mit seinen verschiedenen Looks hat sich das japanische Figürchen zum Liebhaber für Sammler etabliert.