Darum gehts
- Zwei Menschen werden nach schweren Unwettern in katalonien vermisst
- Barcelona schloss öffentliche Parks und Zoo
- Schwere Verkehrsbehinderungen in der Region
Nach schweren Unwettern und Überschwemmungen werden in Katalonien zwei Menschen vermisst. Laut Feuerwehr wurden sie in der Stadt Cubelles offenbar von einem Fluss mitgerissen.
Bei den Unwettern am Samstag fielen in einigen Orten innerhalb weniger Stunden mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter, wie der spanischen Wetterdienst berichtete. Die Rettungskräfte mussten nach eigenen Angaben mehr als 70 Menschen behandeln, es gab aber keine Schwerverletzten.
Dramatische Bilder in den sozialen Medien
Aufnahmen in den sozialen Medien zeigten am Samstagnachmittag, wie Autos von Wassermassen mitgerissen und ganze Strassen überflutet wurden. Der Zugverkehr musste in ganz Katalonien eingestellt werden. Mehrere Bahnhöfe wurden geschlossen.
Die Einwohnerinnen und Einwohner der spanischen Region Katalonien wurden per SMS vom Zivilschutz gewarnt. «Überschwemmungsgefahr durch sintflutartige Regenfälle bis 21 Uhr» las die katalanische Bevölkerung laut spanischen Medien in der Textnachricht. Fahrten und Aktivitäten im Freien sollen genauso vermieden werden wie der Aufenthalt an Flüssen, Bächen oder anderen überflutungsgefährdeten Gebieten.
Der katalanische Wetterdienst (Meteocat) hatte zuvor für grosse Teile der Provinz die höchste, rote Warnstufe 6 herausgegeben. Für weitere Landkreise gilt die zweithöchste, orange Warnstufe 5.
Barcelona schliesst alle öffentlichen Parks
Der Stadtrat der Millionenmetropole Barcelona gab eine Hochwasserwarnung heraus. Alle öffentlichen Parks und der Zoo wurden geschlossen. An den Stränden der Stadt wurden rote Flaggen gehisst. Bedeutet: Schwimmen ist strengstens untersagt. Ein Spital konnte wegen eines Stromausfalls keine neuen Patienten mehr aufnehmen. Viele Strassen wurden gesperrt. Am Flughafen von Barcelona musste ein Flugzeug, das gerade in die USA gestartet war, umkehren: Die Nase der Maschine war durch Hagel beschädigt worden.
Neben Katalonien wurde aufgrund der starken Regenfälle auch in mehreren weiteren Regionen im Norden und Osten Spaniens die Alarmstufe Orange ausgerufen, darunter in Aragon und Teilen Valencias.
Erinnerung an Jahrhundertflut im Herbst 2024
Schuld an dem Unwetter war ein sogenannter Kaltlufttropfen, bei dem sich ein Höhentief von der Hauptströmung der Atmosphäre ablöst und sich eigenständig weiterentwickelt. Das Wetterphänomen tritt vor allem bei hohen Wassertemperaturen auf, wie sie für das Mittelmeer typisch sind, und wird auch Dana genannt, was die Abkürzung für «depresión aislada en niveles altos» («Isoliertes Tief in hohen Schichten») ist.
Es zeichnet sich durch starke Winde, intensive Niederschläge und Unwetter aus. An der Küste muss zudem mit hohen Wellen gerechnet werden. Kaltlufttropfen entstehen in grosser Höhe von etwa fünf bis zehn Kilometern und sind deshalb nur schwer vorhersehbar.
Im vergangenen Herbst war Dana mit dafür verantwortlich, dass die spanische Region Valencia von einer Jahrhundertflut heimgesucht wurde. 225 Menschen starben. Auch Wochen nach der Katastrophe galten Menschen als vermisst. Damit handelte es sich um die opferreichste Flutkatastrophe in der modernen Geschichte Spaniens.
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