Darum gehts
- Schwere Überschwemmungen in Texas fordern über 100 Todesopfer, Dutzende bleiben vermisst
- Rettungseinsätze durch anhaltenden Regen und reissende Fluten erschwert
- Trump kündigt Besuch mit First Lady an
Bereits am frühen Freitagmorgen begann es in dem Gebiet um den Guadalupe River im Kerr County in Texas stark zu regnen. Innert kürzester Zeit stieg der Fluss dramatisch an und riss alles mit sich. Im ganzen Flutgebiet in Texas steigt die Zahl der Todesfälle seither, während die Suche nach Vermissten weitergeht.
Inzwischen sprechen die Behörden von 108 Todesopfern. Nach wie vor werden mehr als 160 Menschen vermisst. «Alleine in dem Landkreis Kerr werden 161 Menschen vermisst», sagte der texanische Gouverneur Greg Abbott (67) am Dienstag vor Journalisten. Die Zahl basiere auf Vermisstenmeldungen durch Freunde, Verwandte und Nachbarn. Die Chance, Überlebende zu finden, sei «gering», wie die «New York Times» berichtet. Auch von zehn jungen Camperinnen fehlt weiterhin jede Spur.
Viele campten auf eigene Faust
Die Einsätze der Helfer sind schwierig, immer noch gibt es reissende Fluten, es regnet weiter. In Teilen des von den Fluten betroffenen Gebiets gab es nach Behördenangaben Stromausfall.
Die Suchteams haben keinen genauen Überblick, wer genau sich seit Freitagmorgen über das lange Wochenende in dem beliebten Urlaubsgebiet aufgehalten hatte, als die Überschwemmungen binnen kurzer Zeit einsetzten und viele überraschten. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Familien nicht in einem Hotel untergebracht und dort registriert waren, sondern auf eigene Faust an den Flussufern campten. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, mögliche Vermisste zu melden.
Dutzende Kinder unter den Toten
Die Behörden baten in einer Pressekonferenz am Montagabend, dass sich freiwillige Helfer «zurückhalten» sollen, oder sich offiziell melden und zur Verfügung stellen. Auch soll auf den Einsatz privater Drohnen verzichtet werden, teilte die zuständige Stelle mit.
Das besonders von den US-Sturzfluten betroffene Mädchen-Sommercamp «Camp Mystic» trauert um 27 tote Camper und Betreuer. Laut dem Camp wird weiter nach vermissten Mädchen gesucht.
Senator Ted Cruz (54) sprach bei der Medienkonferenz allen Angehörigen sein tiefstes Beileid aus. «Das Herz unseres Staates ist gebrochen», sagte er am Montag.
Statement aus dem Weissen Haus
Auch das Weisse Haus meldete sich am Montagabend mit einer Pressekonferenz zu Wort. Karoline Leavitt (27), Pressesprecherin des Weissen Hauses, dankte im Namen von Präsident Donald Trump (79) den «heldenhaften Ersthelfern», die nach wie vor im Einsatz seien. Weiter wies sie jegliche Anschuldigungen zurück, dass der Stellenabbau beim nationalen Wetterdienst Schuld an der Tragödie habe.
Es seien genügend Leute eingeteilt gewesen, die alle ihren Job gemacht hätten, erklärt Leavitt. «Wer über all diese Fakten Lügen verbreitet, sollte sich schämen», so die Pressesprecherin. Sie kündigte im Zuge der Pressekonferenz auch einen Besuch Trumps im betroffenen Gebiet an. «Möglicherweise am Freitag», so Leavitt.
Trump kommt mit First Lady
Präsident Trump wird mit seiner Ehefrau und First Lady Melania (55) am Freitag das Überschwemmungsgebiet in Texas besuchen. Das kündigte der Republikaner am Dienstag (Ortszeit) an und sagte über die Sturzflut: «Was für eine tragische Situation.»