Verheerende Sturzfluten in Texas
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Dutzende Tote:Verheerende Sturzfluten in Texas

Mindestens 50 Tote nach Sturzflut in Texas
Verstörende Bilder aus Camp von vermissten Mädchen

Nach schweren Überschwemmungen in Texas wurden 23 Mädchen in einem christlichen Sommercamp vermisst. Verstörende Bilder zeigen, wo sie im Schlaf überrascht worden waren. Die Opferzahl im Katastrophengebiet steigt stündlich und lag zuletzt bei mindestens 50 Toten.
Publiziert: 05.07.2025 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 04:17 Uhr
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Chaos nach der Sturzflut im Mädchen-Sommercamp «Mystic»: Wo eben noch Camperinnen schliefen, herrscht Verwüstung.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Mindestens 23 Mädchen nach Sturzflut in Sommercamp in Texas vermisst
  • Behörden bestätigen mindestens 50 Todesopfer
  • Behörden versprechen intensive Suche nach vermissten jugendlichen Camperinnen
  • Bis zu 40 Zentimeter Regen fielen in einigen Gebieten Texas
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Die Zahl der Todesfälle bei den Sturzfluten im US-Bundesstaat Texas ist nach Behördenangaben weiter gestiegen. Es starben bis Stand Sonntagnacht 15 Kinder und 28 Erwachsene, die noch nicht alle identifiziert sind. Am frühen Sonntag kletterte die Opferzahl auf mindestens 50. Viele Kinder aus einem Sommercamp bleiben vermisst.

Verstörende Bilder aus dem Camp zeigen, wo die Mädchen im Schlaf von den Fluten überrascht worden waren. Die Bilder zeigen einen schlammverschmierten Raum mit Kajütenbetten. Es herrschen Chaos und Verwüstung. Bislang wurden die Leichen von drei der jungen Camperinnen geborgen.

Suche rund um die Uhr

Nach heftigen Überschwemmungen dauert die Suche nach zahlreichen Vermissten auch in der Dunkelheit der Nacht an. Der texanische Gouverneur Greg Abbott (67) kündigte am Freitagabend ununterbrochene Sucharbeiten rund um die Uhr an.

Rund zwei Dutzend Teilnehmer eines christlichen Sommercamps für Mädchen wurden laut dem örtlichen Sheriff bisher nicht gefunden. Wie viele Menschen insgesamt als vermisst gelten, sei nicht abzuschätzen, hiess es. Wegen des US-Unabhängigkeitstags am Freitag hätten zahlreiche Menschen in der Nähe des Guadalupe River im Kerr County gecampt. In den USA nutzen viele Menschen das verlängerte Wochenende für Ausflüge.

«Desaströse Sturzflut» überrascht Camper

Am frühen Freitagmorgen hatte es in dem Gebiet begonnen, heftig zu regnen. In der für Sommercamps beliebten Gegend ist es nach Behördenangaben nicht unüblich, dass Flüsse über die Ufer treten. Allerdings war die Dimension ungewöhnlich. Der Guadalupe River sei in den frühen Morgenstunden innerhalb kürzester Zeit um fast acht Meter angestiegen, sagte Vize-Gouverneur Dan Patrick. Die Rede war von einer «desaströsen Sturzflut».

Es sei taktlos zu sagen, man hätte mit den Überschwemmungen rechnen müssen, sagte ein Anwohner dem Sender CNN. «Jeder der so etwas sagt wie: Das war vorhergesagt. Warum habt ihr nicht die Nachrichten geschaut? Das ist gefühllos». Bewohner des Gebiets hätten um ihr Leben fliehen müssen – teilweise mit Booten, teilweise über umgestürzte Stromleitungen hinweg, weil alle anderen Wege überflutet gewesen seien. Fernsehbilder zeigten, wie Autos mitgerissen wurden, Bäume entwurzelt waren, Häuser unter Wasser standen.

Kinder unter den Toten

Unter den bislang 27 geborgenen Toten sind nach Angaben des Vize-Gouverneurs Erwachsene und Kinder. Zum Teil wurden die Leichen in Autos gefunden, die weggespült worden waren. Weitere Details zu den Toten wurden zunächst nicht bekanntgegeben. Laut Sheriff Leitha, gab es einen weiteren Todesfall im benachbarten Kendall County. Ob dieser mit den Überschwemmungen in Zusammenhang steht, war zunächst unklar.

Nach Angaben des Vize-Gouverneurs waren neun Rettungsteams mit rund 500 Einsatzkräften auf der Suche nach den Vermissten. Unter ihnen sind den Angaben zufolge vor allem Kinder aus einem bestimmten Camp – ein christliches Sommercamp für Mädchen, das zum Zeitpunkt der Regenfälle mehr als 750 Kinder beherbergte. Vize-Gouverneur Patrick hatte zuvor betont, das müsse nicht heissen, dass sie verloren seien – sie könnten zur Sicherheit auch auf Bäume geklettert sein. Die Lage sei unübersichtlich, es gebe keinen Strom und kein Internet.

Trump verspricht Hilfe

Bis Freitagabend wurden offiziellen Angaben zufolge 237 Menschen gerettet, der Grossteil davon mit Hubschraubern. Gouverneur Abbott rief für Teile von Texas den Katastrophenfall aus, um zusätzliche Ressourcen zu mobilisieren. In der Umgebung wurden die Anwohner aufgefordert, sich in höhere Lagen zu begeben. Es wurden zentrale Anlaufpunkte geschaffen.

US-Präsident Donald Trump (79) bezeichnete die Überschwemmungen vor Journalisten in der Air Force One als «schreckliche Sache». «Es sieht aus, als seien einige junge Menschen gestorben», zitierten ihn US-Medien. Er werde mit Gouverneur Abbott zusammenarbeiten, um dem Bundesstaat Hilfen zukommen zu lassen. Heimatschutzministerin Kristi Noem (53) postete auf der Plattform X, sie habe Einsatzkräfte angewiesen zu helfen, darunter die US-Küstenwache. Sie schrieb: «Betet für Texas». Noem befand sich am Samstagmorgen (Ortszeit) dann selbst auf dem Weg zu dem Unglücksort.

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