Bewohner der Stadt Zürich verzichten immer mehr auf ein Auto. Die Zahl der jährlich neu eingelösten Privatautos hat sich in den vergangenen 22 Jahren fast halbiert – von 6392 auf noch 3468 im letzten Jahr, wie vom «Tages-Anzeiger» ausgewertete Statistikdaten der Stadt Zürich zeigen. Zurzeit besitzen die Stadtzürcher 104'554 Personenwagen.
Die Hälfte der Benziner ist schwerer als 1,6 Tonnen
Gleichzeitig fördert die Auswertung zutage: Die Autos der Stadtzürcher werden immer schwerer. Die Hälfte der neu zugelassenen Benziner wiegt 1603 Kilogramm oder mehr. Im Vergleich zum Jahr 2000 entspricht dies einer Zunahme von 14 Prozent.
Die gleiche Entwicklung zeigt sich auch bei den Hybriden. Das durchschnittliche Auto mit Verbrenner und Batterie war letztes Jahr 1855 Kilogramm schwer. 2015 waren es noch 250 Kilogramm weniger – ein Anstieg von über 15 Prozent in 8 Jahren. Das sei auf die Zunahme von sogenannten Plug-in-Hybriden zurückzuführen, die eine grössere Batterie hätten, teilt ein Mediensprecher von Auto Schweiz gegenüber der Zeitung mit.
Gemäss dem Sprecher würden die Autos aber auch wegen zusätzlicher Sicherheitsausstattungen und Umweltauflagen schwerer. Andere Experten nennen gegenüber der Zeitung noch einen anderen Grund: der wachsende Wohlstand. Ein grosses Auto gilt als Statussymbol und vermittelt gleichzeitig Schutz.
Jede zehnte Züri-Bolide hat mehr als 300 PS
Das höhere Gewicht führt zu einem anderen Trend: Die Stadtzürcher Autos haben immer mehr PS. Denn: Mehr Masse braucht auch mehr Power. Mittlerweile hat fast jede zehnte Züri-Bolide mehr als 300 PS. Seit 2012 ist der Wert von 3,5 Prozent auf 9,8 Prozent angewachsen.
Rund 4 von 100 Autos weisen gar mehr als 400 Pferdestärken auf. Zum Vergleich: Ein handelsüblicher Porsche Carrera 4 kommt «nur» auf 385 PS. Und in Zukunft werden wohl noch mehr Autos mit ordentlich Kraft unter der Haube auf den Stadtzürcher Strassen unterwegs sein. So hatte im vergangenen Jahr jeder zehnte Neuwagen mehr als 450 PS. (mth)