Über die Stadt Zürich bricht bald die Swiftmania herein. Der US-Megastar Taylor Swift (34) kommt nächste Woche für zwei Konzerte am Dienstag und am Mittwoch ins Stadion Letzigrund. Mit im Schlepptau: die Swifties, die treue Fanschar der Amerikanerin. Denn aus der ganzen Welt reisen Fans wegen ihres Idols in die Limmatstadt, um sie live auf der Bühne zu sehen. Und diese lassen die Kassen der Zürcher Hotellerie klingeln.
Zu den Profiteuren gehört etwa das Hotel Olympia, das bloss rund 500 Meter vom Stadion Letzigrund entfernt liegt. Das Bijou des Hotels ist die Junior Suite für sechs Gäste. Kostenpunkt für die Dienstagnacht: 3050 Franken. Normalerweise kostet die Nacht etwas über 300 Franken.
Trotzdem: Das Drei-Sterne-Hotel ist komplett ausgebucht, wie Hoteldirektor Werner John Stoller (39) im Gespräch mit Blick sagt. Die Preise für die Nacht zwischen den Konzerten hält er für angemessen: «Der Durchschnittspreis für unsere Hotelzimmer liegt zwischen 500 und 600 Franken. Das ist viel, aber nicht unmenschlich.» In der Hochsaison und bei Grossanlässen seien solche Preise nicht unüblich.
Er weist auf die schwierigen Zeiten hin, die seine Branche hinter sich hat. «Wegen der Pandemie durften wir drei Jahre lang nicht geschäften», so Stoller. Und weiter: «Wir müssen diese Last der Vergangenheit wieder reinholen und die Corona-Kredite zurückzahlen.»
US-Fans kommen nach Zürich
Taylor Swift lässt die Hotelpreise in der ganzen Stadt Zürich explodieren. Die Nachfrage ist sowieso schon hoch: Die Konzerte fallen mitten in die touristische Hochsaison – und gleichzeitig sind auch noch viele Geschäftsreisende in der Stadt. Da kommen jetzt noch viele Fans hinzu, die extra für die Taylor-Swift-Shows anreisen. Bei Airbnb haben sich die Suchanfragen für Unterkünfte während den Konzertterminen versechsfacht, wie das Unternehmen am Freitag mitteilt. Sogar aus den fernen USA reisen Fans an.
Der Grund: In den USA sind die Ticketpreise und die Hotelkosten so hoch, dass ein Konzert in Europa inklusive Flug über den Atlantik für sie billiger ist. Wie teuer die USA inzwischen geworden sind, weiss auch Stoller: «Die Amerikaner sind sich hohe Hotelpreise gewöhnt. Für sie ist es hier billiger.» Gäste aus den Vereinigten Staaten hätten mittlerweile die Deutschen als beste Kundschaft abgelöst. «Die ersten Gäste kommen am Sonntag an. Nach den Konzerten gehen sie wieder. Viele verlängern ihre Ferien und reisen noch in die Berge.»
Auf Zürich wartet «Ausnahmezustand»
Stoller, der in dritter Generation die Stoller Zürich AG führt, zu der neben dem Hotel Olympia auch das Hotel Stoller und das Restaurant Stoller gehören, freut sich auf die kommenden Tage mit Taylor Swift in der Stadt. «Zürich wird im Ausnahmezustand sein. Das letzte Mal gab es während der EM 2008 einen solchen Aufruhr.»
Als gewiefter Geschäftsmann hat er auch die lokalen Swifties als potenzielle Kundschaft im Auge. Auf der Terrasse des Restaurants Stoller richtet er vor den Konzerten einen kleinen Verpflegungsstand ein. «Wir verkaufen Würste vom Grill und feine Glace.»