Graubünden und die Zentralschweiz erlauben den Restaurants in ihren Skigebieten, die Sonnenterrassen für den Konsum von Take-away-Verpflegung zu öffnen – und das schon seit Wochen. Laut den Betreibern hat sich gezeigt, dass dies problemlos sei. Die Schutzkonzepte würden eingehalten, heisst es unisono.
Das macht die Skigebiete natürlich attraktiv und hilft auch den gebeutelten Gastronomen. Das sehen Nachbarländer auch so: «Die Schweiz macht es besser», bestätigten österreichische Touristiker im Gespräch mit BLICK. Sie sind neidisch, dass die Eidgenossen hier lockerer sind als Österreichs Regierung.
Doch um die geöffneten Skiterrassen ist ein Streit entfacht. Denn der Bund untersagt dies. Er wies die sich widersetzenden Kantone in den vergangenen Tagen mehrfach darauf hin, dass ausschliesslich Take-away-Angebote am Pistenrand zulässig seien. Ohne Erfolg.
Wallis erhöht Druck auf Regierung
Jetzt mischt sich das Wallis in den Terrassen-Zoff ein. Denn der bei Wintersportlerinnen und -sportlern beliebte Ferienkanton hat sich bisher an das bundesrätliche Verbot gehalten. «Ich komme mir vor wie in einer Bananenrepublik», sagt der Walliser Regierungschef Christophe Darbellay (49) in der «NZZ amSonntag». An die Innerschweizer Kantonen und Graubünden gerichtet klagt er: «Diese Betriebe kassieren am Pistenrand seit zwei Monaten ab, während unsere Restaurants riesige Verluste verzeichnen.»
Das Wallis droht nun mit der Terrassen-Öffnung. Darbellay fordert, der Bundesrat solle das Verbot endlich durchsetzen – oder den Terrassenbetrieb in allen Kantonen zulassen. Sollte sich bis nächsten Mittwoch nichts ändern, dann würden auch das Wallis die Öffnung der Terrassen in Skigebieten erlauben. Zudem verlangt der Regierungschef vom Bund eine finanzielle Entschädigung, weil den Walliser Skigebietsgastronomen gute Einnahmen bislang entgangen sind.
Somit muss sich der Bundesrat kommenden Mittwoch nun mit weiteren Öffnungsschritten in den Skigebieten befassen – und einen Entscheid durchgeben. (uro)