Es ist ein wichtiger Schritt für die neue Migros. Die Delegierten haben den Grundlagen für den Umbau des Migros-Universum «deutlich» zugestimmt, wie es in einer Medienmitteilung heisst. «Die Delegierten zeigten sich überzeugt, dass die Migros Supermarkt AG ein richtiger und wichtiger Schritt ist, um das Kerngeschäft der Migros zum Vorteil der Kundinnen und Kunden zu stärken», sagt Marianne Meyer, Präsidentin der Delegiertenversammlung.
Das Kerngeschäft mit den Supermärkten will die regional geführte Migros in der Supermarkt AG zentralisieren und profitabler machen. Mehr kleinere Läden sollen her und das Ladennetz in gewissen Regionen erneuern. «Zudem vereinheitlichen wir die Leistungen und Sortimente für unsere Kunden über die ganze Schweiz», sagt Migros Chef Mario Irminger (58) kürzlich im Blick-Interview.
Kleinerer Verwaltungsrat im zweiten Anlaufen
Mit der neuen Struktur geht auch ein kleinerer Verwaltungsrat einher. Statt bisher 23, sitzen neu 13 Personen dort. Dafür hat es zwei Anläufe gebraucht. Im September verweigerten die Delegierten die Verkleinerung noch. Der Grund war Migros-Chef Irminger. Ursprünglich hätte er im Verwaltungsrat als 14. Mitglied Einsitz nehmen sollen. Dagegen wehrten sich Delegierte der Genossenschaft Zürich, wie die «Bilanz» berichtet. Sie führten Governance-Standards ins Feld und forderten, dass Irminger aus der MGB-Verwaltung austritt.
Nun haben die Delegierten Gehör gefunden. Irminger verzichtet auf seine Stimme. «Der Präsident der MGB-Generaldirektion nimmt mit beratender Stimme an den Sitzungen teil», heisst es in der heutigen Medienmitteilung.
Für die Migros drängt die Zeit. Die Supermarkt AG soll schon am 1. Januar starten. Im vergangenen Jahr sind die Umsätze der Genossenschaften abgerutscht. «Den Hauptzweck, für die Migros die besten Produkte zu den günstigsten Preisen herzustellen, haben wir zuletzt etwas aus den Augen verloren», so der Migros-Chef. Man habe es verpasst, das Ladennetz in gewissen Regionen zu erneuern. (bro)