Zehntausende Jobs fallen weg
VW will mindestens drei Werke in Deutschland schliessen

Seit Wochen ringen VW und Betriebsrat um mögliche Werkschliessungen und Entlassungen. Jetzt liegen laut Betriebsrat konkrete Pläne auf dem Tisch.
Publiziert: 28.10.2024 um 11:31 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2024 um 12:44 Uhr
Die Umbaupläne von VW werden konkreter. Laut dem Betriebsrat sollen drei der zehn Werke in Deutschland geschlossen werden.
Foto: HENDRIK SCHMIDT

Auf einen Blick

  • VW plant mindestens drei Werksschliessungen und massiven Stellenabbau in Deutschland
  • Auch die restlichen Werke werden schrumpfen
  • In Deutschland sind rund 120'000 VW-Mitarbeiter beschäftigt
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Volkswagen will nach Angaben des Betriebsrats in Deutschland mehrere Werke schliessen und Zehntausende Arbeitsplätze abbauen. «Der Vorstand will in Deutschland mindestens drei VW-Werke dichtmachen», sagte Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo bei einer Informationsveranstaltung für die Belegschaft in Wolfsburg. Alle verbleibenden Standorte sollten zudem schrumpfen, fügte sie hinzu. Über diese Pläne habe der Konzern nun die Arbeitnehmerseite informiert.

Als besonders gefährdet gilt laut Betriebsrat das Werk in Osnabrück, das kürzlich einen erhofften Folgeauftrag von Porsche verloren hatte. Zudem plane der Vorstand betriebsbedingte Kündigungen, sagte Cavallo. Laut Betriebsrat droht der Verlust Zehntausender Arbeitsplätze. Ganze Abteilungen sollten geschlossen oder ins Ausland verlagert werden.

Alle Werke betroffen

«Alle deutschen VW-Werke sind von diesen Plänen betroffen. Keines ist sicher!», sagte Cavallo. Nähere Angaben macht sie nicht. VW beschäftigt in Deutschland rund 120'000 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte in Wolfsburg. Insgesamt betreibt die Marke VW in Deutschland zehn Werke, davon sechs in Niedersachsen, drei in Sachsen und eins in Hessen.

VW hatte im September die seit mehr als 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung aufgekündigt. Ab Mitte 2025 wären betriebsbedingte Kündigungen möglich.

Lohnkürzungen von zehn Prozent

Am Mittwoch kommen Konzern und die Gewerkschaft IG Metall zu ihrer zweiten Verhandlungsrunde über den VW-Haustarif zusammen. Bereits in der ersten Runde im September hatte VW die Forderungen der IG Metall nach sieben Prozent Erhöhung zurückgewiesen und stattdessen auf Einsparungen gedrängt. Nähere Angaben hatte VW dazu bisher nicht gemacht.

Laut Cavallo fordert VW nun zehn Prozent Lohnkürzung sowie Nullrunden in den kommenden beiden Jahren. Darüber hatte zuvor das «Handelsblatt» berichtet. VW hatte Anfang September angekündigt, Werksschliessungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger auszuschliessen.

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