Die Quarantäneliste des Bundesamts für Gesundheit (BAG) ist ein Ärgernis für Ferienhungrige, Airlines und hiesige Touristiker. 23 Länder stehen aktuell auf der Liste. Es könnten bald mehr werden.
Denn Omikron kursiert an immer mehr Orten. Dennoch stehen einige Länder bisher nicht auf der Liste, obwohl dort bereits Fälle der neuen Mutation entdeckt wurden. Darunter Deutschland. Wie kommt die Liste zustande?
Nachbarländer sind ausgenommen
Grundsätzlich gilt: Sobald ein Omikron-Fall bestätigt wird, kommt das Land auf die Quarantäneliste, schreibt das BAG auf Anfrage von Blick. Deutschland hat im Vergleich etwa zu Portugal und Dänemark aber einen entscheidenden Vorteil: Es grenzt an die Schweiz. «Nachbarländer sind bisher ausgenommen», heisst es beim BAG. Omikron hin oder her: Wer aus Deutschland, Italien und den übrigen Nachbarländern in die Schweiz einreist, bleibt also von der Quarantäne verschont.
Auch in den USA ist Omikron mittlerweile nachgewiesen worden, wie die US-Gesundheitsbehörde am Mittwochabend bekannt gab. Dennoch stehen die USA derzeit nicht auf der Liste. «Wir warten noch auf die Bestätigung der Fälle», schreibt das BAG dazu. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Reiserückkehrer aus New York oder Miami in Quarantäne müssen.
Bundesrat könnte Liste am Freitag kippen
Fragt sich allerdings, wie lange die Liste überhaupt noch bestehen bleibt, denn dagegen regt sich immer mehr Widerstand. Globetrotter-Chef André Lüthi (61) etwa fordert im Blick: «Die Quarantäneliste muss sofort weg.»
Swiss schreibt auf Anfrage, der Bundesrat solle «Reisebestimmungen nicht nach Abflugland festlegen, sondern nach dem Gesundheitsrisiko der Reisenden». Eine obligatorische Quarantäne soll es für gesunde, geimpfte Personen generell nicht geben, so die Airline weiter. Der gesamte Schengen-Raum (darunter etwa Portugal und Dänemark) sollte grundsätzlich von der Quarantäne ausgenommen sein, fordert Swiss.
Möglich, dass der Bundesrat bei der Quarantäneliste am Freitag über die Bücher geht. «Die Einreiseregeln werden regelmässig überprüft», lässt das BAG verlauten. «Der Bundesrat wird sie am Freitag besprechen und nach der Sitzung über allfällige Entscheide informieren.»
Fest steht nämlich: Auch in der Schweiz kursiert Omikron bereits. Selbst die Weltgesundheitsorganisation (WHO) findet Reisebeschränkungen problematisch. Sie empfiehlt stattdessen ausgedehntes Testen.