Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will uns Schweizerinnen und Schweizer gesünder machen. Die Rede ist von Werbeeinschränkungen, Zuckersteuer und sogar einem Verbot für Fast-Food-Restaurants. Die Aussagen, die zwei vom Bund geladene Expertinnen vor wichtigen Akteuren der Lebensmittelbranche gemacht haben, geben nun zu reden. Die «SonntagsZeitung» berichtet heute über den Anlass vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), der Ende November stattgefunden hat.
Die WHO-Expertinnen bemängelten, dass die Schweiz im Kampf gegen ungesundes Essen der Welt hinterherhinke. Sie wagten den Quervergleich mit der Tabakindustrie. Die Lebensmittelindustrie brauche weltweit ähnlich strikte Einschränkungen wie die Zigarettenhersteller, so die Forderung.
«Position der WHO sind extrem»
Konkret schweben WHO-Expertin Mirjam Heinen einschneidende Massnahmen vor, wie die Zeitung berichtet: «Steuern auf ungesunden Lebensmitteln, Marketingbeschränkungen, Vorschriften für Supermärkte.» Ihre Kollegin Katrin Engelhardt forderte Massnahmen zum Schutz von Kindern gegen schädliche Auswirkungen der Werbung. Doch warum der Vorstoss? Die Fettleibigkeit in Europa ist steigend – diesen Trend will die WHO nun bremsen.
Der vom Bund organisierte Anlass sei bei der Branche nicht gut angekommen, schreibt die «SonntagsZeitung». Die Positionen der WHO seien extrem. Die Industrie stehe als Bösewicht auf der Anklagebank. Die Devise laute: Ohne harte Regulation und Einschränkungen gehe nichts», sagte ein anderer Anwesender der Zeitung.
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Für Wirbel sorgte die Forderung am Anlass, dass Fast-Food-Restaurants in der Schweiz verboten werden sollen. «Es ist nicht verständlich, dass das Bundesamt die Aussage einer vortragenden Person am Forum, dass Fast-Food-Restaurants am besten gleich ganz verboten werden sollten, nicht kommentiert», sagt Karola Krell, Leiterin der Kommission Ernährung des Nahrungsmittelindustrieverbands Fial, gegenüber der Zeitung. (nim)