Wettlauf um höchsten Mindestlohn im Detailhandel
So viel verdienen Aldi-Angestellte nächstes Jahr

Die höchsten Mindestlöhne im Schweizer Detailhandel bieten die Discounter. Nun gibt Aldi eine generelle Lohnerhöhung von 1 Prozent bekannt. Beim Mindestlohn liegt Aldi damit vor Denner und Lidl. Letztere gibt die Lohnrunde fürs 2024 allerdings erst im März 2024 bekannt.
Publiziert: 07.12.2023 um 10:35 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2023 um 14:09 Uhr
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Aldi-Schweiz-Chef Jérôme Meyer kündigt höhere Mindestlöhne fürs 2024 an.
Foto: Thomas Meier
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Ulrich RotzingerWirtschaftschef

Mit den deutschen Discountern Aldi und Lidl wuchs in den vergangenen Jahren nicht nur der Wettbewerb um tiefere Preise im Laden, sondern auch um Mitarbeitende an der Verkaufsfront. Und dieser Wettbewerb wird auch über die Löhne ausgetragen.

Einen Lohnpflock schlägt nun Aldi Suisse ein. Der Discounter veröffentlicht am Donnerstag seine Lohnrunde fürs 2024. Die generelle Lohnerhöhung für die knapp 4000 Angestellten des Discounters in der Schweiz beträgt 1 Prozent. Insgesamt setzt das Unternehmen 2,4 Prozent der Lohnsumme für Gehaltserhöhungen und Prämien ein, heisst es in einer Mitteilung.

Die «Belohnung» der Mitarbeitenden stelle sicher, sagt Aldi-Boss Jérôme Meyer (44), dass es ihnen auch «in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten finanziell gut geht». Dabei betont Meyer: «Wir steigern den höchsten Mindestlohn im Detailhandel weiter.»

Will heissen: Der Aldi-Mindestlohn steigt von bisher 4646 Franken auf neu 4700 Franken (mal 13). Als Goodie obendrauf gebe es für alle Angestellten ein «attraktives Prämienpaket». Es besteht aus einer Einmalzahlung und einem Warengutschein. Details dazu gibt es keine.

Wie es bei anderen Detailhändlern aussieht

Soi sieht es bei der Discount-Konkurrenz aus: Bei Denner erhalten Ungelernte bei einem Pensum von 100 Prozent im kommenden Jahr neu 4400 Franken im Monat (mal 13). Dazu gibt es eine Geschenkkarte abhängig vom Pensum im Wert von bis zu 500 Franken.

Ein Blick zu Lidl zeigt: Dort sind es derzeit ohne Ausbildung 4500 Franken monatlich (mal 13). Angestellte dürfen aber auf eine Erhöhung hoffen, wenn man den Wettlauf unter den Discountern der letzten Jahre betrachtet. Lidl gibt erst im März bekannt, wie es im kommenden Jahr an der Lohnfront aussieht.

Weniger als die statistische Tieflohngrenze von 4399 Franken pro Monat erhalten Ungelernte bei Coop und Migros (Mindestlohn 4200 Franken). Allerdings kommt es auch auf die sozialen Leistungen und Zahlungen an die Pensionskasse der Arbeitgeber sowie Ferientage an. Hier geben sich die beiden Grossverteiler zum Teil deutlich grosszügiger als andere Branchen-Unternehmen. 

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