Nur noch ein Drittel wert
Musk hat mit Twitter-Übernahme 30 Milliarden Dollar verbrannt

44 Milliarden Dollar liess sich Elon Musk den Kauf von Twitter kosten. Nach Einschätzung eines US-Finanzdienstleisters soll der Wert des Kurznachrichtendienstes seither ins Bodenlose gefallen sein.
Publiziert: 31.05.2023 um 11:08 Uhr
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Aktualisiert: 31.05.2023 um 16:36 Uhr
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Tech-Milliardär Elon Musk hat eigentlich ein Händchen für gute Geschäftsideen.
Foto: keystone-sda.ch

Was Elon Musk (51) als Unternehmer anpackt, wird für gewöhnlich zu Gold. Mit den Elektroautos von Telsa hat er die Autoindustrie auf den Kopf gestellt. Mit dem Raumfahrtunternehmen SpaceX baut er Raketen, mit denen er die Raketenprogramme von Regierungen aussticht. Noch nicht gezündet hat hingegen sein Twitter-Kauf im vergangenen Oktober. Ganz im Gegenteil: Seit Musk den Kurznachrichtendienst übernommen hat, soll dessen Wert gegenüber dem Kaufpreis um zwei Drittel eingebrochen sein.

Das macht bei einem Kaufpreis von 44 Milliarden Dollar knapp 30 Milliarden, die einfach so verpufft sind. Zu dieser Einschätzung kommt der US-Finanzdienstleister Fidelity, der den Wert von Twitter kürzlich entsprechend herabgesetzt hat. Musk selbst hält knapp 80 Prozent der Aktien und hat den Konzern nach der Übernahme wie angekündigt von der Börse genommen.

Der Tech-Unternehmer hat bereits mehrfach eingestanden, zu viel für Twitter bezahlt zu haben. Fidelity hatte die Bewertung des Kurznachrichtendienstes bereits kurz nach dem Kauf um 64 Prozent reduziert.

Musk sucht nach Lösungen zum Geldverdienen

Musk hat bis anhin noch kein Patentrezept gefunden, wie er mit Twitter nachhaltig Geld verdienen kann. Seine Anpassungen beim Kurznachrichtendienst hatten sogar den gegenteiligen Effekt. Der zweitreichste Mann der Welt hat die Moderation der Nachrichten angepasst, was bei vielen Werbekunden gar nicht gut ankam. Musk sieht sich seither mit zahlreichen Vorwürfen konfrontiert, dass Twitter nicht mehr konsequent genug gegen Hassnachrichten vorgehe. Die Werbeeinnahmen des Konzerns haben sich gemäss Musk halbiert. Abonnement-Gebühren sollen die Einnahmen nach oben treiben. Doch bis anhin hat sich nicht einmal ein Prozent der Nutzerinnen und Nutzer für ein Twitter-Abo entschieden.

Wie schwierig der Umbau von Twitter in einen erfolgreichen Konzern sein wird, dürfte Musk bereits nach seinem Kaufangebot gedämmert haben. Er versuchte vor der Übernahme gar noch, aus dem Kaufvertrag herauszukommen. Daraufhin sah er sich jedoch mit einer Klage von Twitter konfrontiert, bei der ihm verschiedene Rechtsexperten schlechte Aussichten attestierten. Musk übernahm Twitter schliesslich doch zu den vereinbarten Bedingungen. (smt)

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