Gesundheitsminister Alain Berset (48) gibt am Donnerstag bekannt: In den Monaten April, Mai, Juni und Juli erhält die Schweiz mindestens 8 Millionen Impfdosen von Pfizer/Biontech und Moderna. Das Ziel, alle Personen, die sich impfen lassen möchten, bis Ende Juni mindestens einmal zu impfen, ist laut dem Bundesrat realistisch.
Spätestens in der zweiten Hälfte des Monats Juli soll es aber soweit sein. Das sind die Szenarien des Bundesamts für Gesundheit (BAG) in der Übersicht:
Aktuelle Stand der Impfungen
Bis Mitte März haben alle Personen über 75 Jahre, die sich impfen lassen möchten, und das Heimpersonal laut BAG eine erste Impfdosis erhalten.
Insgesamt wurden bis Sonntag 1'252'441 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 465'782 Personen vollständig geimpft. Das heisst: 5,4 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten.
Bei 320'877 Personen wurden bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.
Gefährdete Personen bis Ende April geimpft
Wer zur Gruppe der besonders gefährdeten Personen zählt, wird spätestens in der zweiten Hälfte des Monats April eine erste Impfung erhalten. Insgesamt zählt diese Gruppe 376'301 Personen. Weil Schwangeren derzeit eine Impfung nicht empfohlen wird, sind sie von dieser Berechnung ausgenommen.
426'807 Personen arbeiten in der Schweiz in den Bereichen Gesundheit mit Patientenkontakt und Betreuung, die laut dem BAG in der zweiten Gruppe geimpft werden. Eine erste Impfdosis sollen diese Personen frühestens in der zweiten April-Hälfte und spätestens in der ersten Hälfte des Monats Mai erhalten.
Die Chancen auf eine Impfung im April sind laut BAG jedoch intakt, da eine Verzögerung nur eintritt, wenn die Impfbereitschaft bei den ersten beiden Gruppen bei 75 Prozent liegt und der Impfstoff von Astra Zeneca nicht erhältlich ist.
Wer sich noch gedulden muss
Alle Personen, die nicht zu den ersten drei Gruppe gehören, werden laut den Szenarien des BAG im gleichen Zeitraum geimpft.
Zu dieser vierten Gruppe gehören Personen, die in engem Kontakt mit besonders gefährdeten Personen stehen (1'257'605 Personen), Personen, die in Gemeinschaftseinrichtungen mit erhöhtem Infektionsrisiko leben oder arbeiten (100'450 Personen), sowie alle gesunden erwachsenen Personen (2'934'416 Personen).
So steht es um die Impfbereitschaft
Das BAG geht davon aus, dass sich derzeit rund die Hälfte der Bevölkerung in der Schweiz impfen lassen möchte. Rund ein Viertel sei noch unsicher, und ein Viertel wolle sich nicht impfen lassen.
Auch bei einer generellen Impfbereitschaft von 75 Prozent und ohne den Impfstoff von Astra Zeneca werden Personen in dieser Gruppe spätestens in der zweiten Hälfte des Monats Juli eine erste Impfung erhalten.
Frühestens können Personen in dieser Gruppe mit einer Impfung in der ersten Juni-Hälfte rechnen. Dies unter den Bedingungen, dass die generelle Impfbereitschaft nicht über 50 Prozent liegt und der Impfstoff von Astra Zeneca zusätzlich vorhanden ist. (nim/SDA)