Das Debakel um das digitale Impf-Büchlein auf der Plattform «Meineimpfungen.ch» wird immer grösser. Nicht nur hat das Angebot gravierende Sicherheitsmängel im Umgang mit den Daten, wie zuletzt bekannt geworden ist. Nun zeigt ein konkreter Fall: Impfungen können dort auch der falschen Person zugeordnet werden.
So wurde einer Frau aus dem Kanton Aargau am 11. März eine Corona-Impfung zugeordnet, obwohl diese bis heute auf ihren Termin wartet. Das berichtet der «Tages-Anzeiger». Die Panne bei «Meineimpfungen.ch» und der dazugehörigen App «MyViavac» wird noch gröber: Mit der falsch eingetragenen Impfung änderten sich auch registrierten Daten der betroffenen Frau. Statt im Aargau lebte sie gemäss der Impf-Plattform plötzlich in Fehraltorf im Kanton Zürich.
Keine «böswillige Manipulation»
Der Fehler ist wohl kein Einzelfall. «Aufgrund eines ähnlichen Falls, der uns letzte Woche gemeldet worden ist, könnten wir uns vorstellen, dass es sich um ein Versehen eines Impfzentrums oder einer Fachperson handelt und nicht um eine böswillige Manipulation», schreibt Sprecherin Nicole Bürki auf Anfrage der Zeitung.
Erst vor wenigen Tagen waren erste Mängel bei der Plattform bekannt geworden. Wie die «Republik» berichtete, war die Datensicherheit bei der Seite seit Wochen nicht mehr ausreichen gewährleistet. Mittlerweile wurde Meineimpfungen.ch sogar ganz abgeschaltet, um die Probleme zu beheben. Die Stiftung für Konsumentenschutz hatte Nutzer sogar aufgerufen, ihre Daten von der Plattform ganz löschen zu lassen. (cat)