Die Zertifikatspflicht macht Fitnesscentern schwer zu schaffen. Zehn Tage nach deren Einführung zeigt es sich, dass vor allem junge Kunden ihre Fitnessabos kündigen. Inhaber reden von einer veritablen Kündigungswelle. Das berichtet SRF.
Denise Zumsteg, die in Wettingen AG das Center Physioflex führt, schätzt, dass die Hälfte ihrer Mitglieder nicht geimpft sind. Als der Bundesrat die Zertifikatspflicht für Muckibuden eingeführt hat, kamen die Anfragen. Die Telefone liefen heiss. Dann trudelten die ersten Kündigungen ein. Zumsteg rechnet mit einem Umsatzrückgang von 20 bis 30 Prozent.
Abos hinterlegen
Und das, obwohl sie ihren Kunden entgegenkommt und ihnen zugesteht, das Abo zu hinterlegen, solange die Zertifikatspflicht gilt. Das alles geht ins Geld. «Ich werde wohl die Reserven anzapfen müssen», sagt die Unternehmerin zu SRF.
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Zumsteg ist längst nicht die Einzige, die sich Sorgen macht. Vor allem Studios mit jungen Kunden verlieren viele Mitglieder. Der Grund: Leute unter 25 Jahren sind häufiger ungeimpft als ältere Mitglieder.
Grosse werden Kleine aufkaufen
Der Verband der Schweizer Fitness- und Gesundheitscenter zeichnet ein düsteres Szenario. Er geht davon aus, dass kleine Center von grossen Ketten aufgekauft werden. Seine Forderung: Der Bundesrat soll die Zertifikatspflicht noch einmal überdenken. Und vor allem die finanziellen Ausfälle entschädigen. (pbe)