Deutschland zieht die Schraube an und macht Druck auf die Ungeimpften. Bei Verdienstausfällen wegen angeordneter Corona-Quarantäne sollen die Nichtgeimpften spätestens ab 1. November keine Entschädigung mehr bekommen. Darauf verständigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern.
Bisher galt: Bei einem Verdienstausfall im Falle einer Corona-Quarantäne ist erstmal der Staat eingesprungen. Nun soll der Anspruch für Ungeimpfte beendet werden.
«Bis zum 1. November hat jeder, die Chance auf einen vollen Impfschutz», sagt Gesundheitsminister Jens Spahn vor der Presse. «Das ist eine Frage der Fairness, nicht des Drucks.» Mit der Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, trage man eine finanzielle Verantwortung, sagt er.
«Impfpflicht durch die Hintertür»
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Reiner Hoffmann, sprach von einer «Impfpflicht durch die Hintertür». Aus seiner Sicht wird der Konflikt um eine Corona-Impfpflicht dadurch auf Beschäftigte und Betriebe verlagert. Das schreibt Focus.de.
In Deutschland sind 63,4 Prozent der Menschen vollständig gegen Corona geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch hervor. (pbe)