Die hohen Preise und das knappe Angebot lassen derzeit manchen Wunsch nach einem Eigenheim platzen. Doch längerfristig gibt es auch gute Nachrichten: In den nächsten 25 Jahren dürften die heute über 60-Jährigen alleine im Kanton Zürich mehrere zehntausend Einfamilienhäuser auf den Markt bringen, wie die Zürcher Kantonalbank schreibt.
Wie angespannt die Nachfragesituation im Eigenheimmarkt im Kanton Zürich aktuell ist, zeigt ein Blick auf die Inserate-Plattform Homegate. Dort waren 2020 rund 13 Prozent weniger Eigenheime ausgeschrieben als im Jahr zuvor, wie die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einer am Dienstag veröffentlichten Immobilienstudie hinweist. «Das Angebot ist knapp, da sich die Bauindustrie nach wie vor auf Mietwohnungen konzentriert, während viele ältere Verkaufswillige mit der Veräusserung zögern», sagt Ursina Kubli (41), ZKB-Leiterin Immobilien Research.
Jedes zweite Haus bleibt in der Familie
Der einzige Lichtblick liegt in der Hoffnung, einst ein Haus einer älteren Person übernehmen zu können. Aktuell besitzen gemäss der ZKB die über 60-Jährigen im Kanton Zürich rund 54'000 Einfamilienhäuser und 158'000 Wohnungen. Dies sind über die Hälfte aller Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Bei Mehrfamilienhäusern sind es sogar mehr als 80 Prozent.
Handänderungen von Liegenschaften mit einer Finanzierung bei der Zürcher Kantonalbank zeigen zwar, dass fast jedes zweite Einfamilienhaus innerhalb der Familie bleibt. Es gibt aber auch eine gute Nachricht für diejenigen, die von einem Haus träumen und nicht das Glück haben, ein Haus innerhalb der eigenen Familie erwerben zu können: In den nächsten 25 Jahren dürften gemäss der Berechnung der ZKB die über 60-Jährigen rund 30'000 Einfamilienhäuser auf dem freien Markt veräussern.
Stockwerkeigentum kommt häufiger auf den Markt
Beim Stockwerkeigentum sind die Aussichten noch besser. Das Interesse von Familien an dieser Art Immobilie scheint gemäss ZKB insgesamt etwas weniger ausgeprägt als bei einem Einfamilienhaus. Bleibt eine ältere Eigentumswohnung innerhalb der Familie, wird sie relativ häufig vermietet (42 Prozent).
62 Prozent aller Erbschaften werden jedoch am freien Markt verkauft. In den nächsten 25 Jahren dürften folglich rund 100'000 Wohnungen allein von den über 60-Jährigen auf den Markt kommen. Dies wäre ein jährliches Zusatzangebot von 4000 Eigentumswohnungen. (dvo/SDA)