Das Silicon Valley im Süden von San Francisco (USA) ist Sitz einiger der wichtigsten Tech-Unternehmen der Welt. Apple, Google, HP, Oracle, Nvidia und viele mehr befinden sich dort.
Diese enorme Anziehungskraft für Berufstätige hat ihren Preis: Extrem hohe Mietpreise, viele Staus, allgemeine «urbane Überbelastung». Um diesem Problem zu begegnen, greifen nun ein paar Tech-Milliardäre tief in die Tasche – und wollen eine völlig neue Stadt auf dem Reissbrett konzipieren.
52'000 Hektar Land gekauft
Demnach hat ein Unternehmen namens Flannery Associates für 800 Millionen Dollar rund 52'000 Hektar Land im Bezirk Solano, nordöstlich von San Francisco, gekauft. Das berichtet die «New York Times» unter Berufung auf Gerichtsdokumente. Diese liegen vor, weil Flannery Associates bereits 2017 vorschlug, nördlich von San Francisco eine neue Stadt zu gründen. Was zur Folge hatte, dass die zuvor günstigen Bodenpreise durch die Decke schossen.
Flannery Associates hält sich zwar bedeckt. Geleitet wird das Unternehmen vom Banker Jan Sramek, der namhafte Investoren mit an Bord hat, darunter LinkedIn-Mitgründer Reid Hoffmann, die Stripe-Gründer Patrik und John Collison oder die Venture-Kapitalisten Marc Andreessen und Michael Moritz. Die Namen liegen unter anderem vor, weil Regierungsbeamte beim Landkauf misstrauisch wurden: Das Ackerland liegt rund um den Luftwaffenstützpunkt Travis. Es stehen aber nicht ausländische Interessen hinter den Käufen, sondern eine konkrete Umsetzung des Plans, das Silicon Valley zu entschlacken.
Baubeginn unklar
Noch ist völlig unklar, wann mit dem Bau begonnen werden soll. Laut Flannery Associates soll lediglich «eine Fussgänger-freundliche Stadt» entstehen, die mit sauberer Energie betrieben wird und Platz für mehrere Zehntausend Einwohner haben soll.
Die Idee ist freilich nicht neu: Auch Unternehmer-Milliardär Elon Musk plant, für seine eigenen Angestellten im US-Bundesstaat Texas eine ganze Stadt aus dem Boden zu stampfen. Schon 2017 kaufte Microsoft-Gründer Bill Gates rund 100 Quadratkilometer Land in der Wüste des US-Bundesstaats Arizona, um dort eine «Smart City» zu erstellen. Das sollte mehr ein Experiment als ein konkretes Behausungs-Angebot sein. Bis heute ist ausser dem Landkauf auch nicht viel passiert.