Erste Luxusferien-Insel öffnet 2024
Megaprojekt Neom im Roten Meer nimmt Form an

Bereits in weniger als zwei Jahren wird das erste Resort des touristischen Megaprojekts Neom in Saudi-Arabien seine Pforten öffnen. Es handelt sich um die Luxusinsel Sindalah. Blick stellt die neue Ferieninsel im Roten Meer vor.
Publiziert: 02.01.2023 um 16:22 Uhr
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Die Ferieninsel Sindalah wird das erste vollendete und öffentlich zugängliche Resort des Gigaprojekts Neom in Saudi-Arabien sein. (Visualisierung)
Foto: Neom
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Neom. So nennt sich das Gigaprojekt in Saudi-Arabien, das im Nordwesten des Landes auf einer Fläche, die halb so gross ist wie die Schweiz, entsteht. 500 Milliarden Dollar werden dafür investiert. 200 Milliarden davon allein für «The Line» – eine nachhaltige Stadt, die 170 Kilometer lang und 200 Meter breit ist und zwischen zwei mit Spiegeln versehenen, 500 Meter hohen Wänden mitten in die Wüste gebaut wird.

Fertiggestellt wird diese bis 2030. Bis dann soll Neom abgeschlossen sein. Zum Projekt gehören auch die Stadt Neom Bay, zu der Luxusresorts gehören und woran bereits gebaut wird. Oder Trojena, das erste Skiresort in Saudi-Arabien. Oder eine Brücke über den Golf von Akaba, die Saudi-Arabien mit der ägyptischen Sinai-Halbinsel verbinden wird. Das dort gelegene und bei Schweizern beliebte Ferienziel Sharm-el-Sheikh wird damit schneller erreichbar. Es erhält aber auch ernsthafte Konkurrenz aus Saudi-Arabien.

Denn an der saudischen Seite des Roten Meers entstehen zahlreiche Touristenresorts. Waren erste Eröffnungen 2025 geplant, wurde nun angekündigt, dass es sogar bereits im Frühjahr 2024 losgeht.

Eine Luxusinsel im Roten Meer

Erstes öffentlich zugängliches Ferienziel im Neom-Projekt wird demnach die Insel Sindalah sein. Diese ist die erste von insgesamt zehn Feriendestinationen innerhalb von Neom. Sie liegt im Roten Meer zwischen Saudi-Arabien und Ägypten und wird drei Luxusresorts beherbergen. Dazu einen 18-Loch-Golfplatz, 50 Boutiquen, 40 Restaurants, Spas, Tauchschulen, kulturelle Einrichtungen, einen Yachtclub – was das Herz gutbetuchter Gäste eben so begehrt.

Die Anreise ist übrigens kein Problem. Der Flughafen Neom wird ebenfalls gerade erbaut.

Hohe Ziele gesteckt

Beim ganzen Projekt wird Nachhaltigkeit grossgeschrieben. Im Rahmen eines Programms zur Sanierung von mindestens 1,5 Millionen Hektar Land hat Neom eine Initiative angekündigt, womit bis 2030 rund 100 Millionen einheimische Bäume, Sträucher und Gräser angesiedelt werden sollen. Die Resorts wie Sindalah werden auf modernste und nachhaltige Technologien setzen, versprechen die Verantwortlichen. Die Korallenriffe vor den Resorts sollen geschützt werden.

Saudi-Arabien plant, schon bald Tausende Ferienreisende anzulocken. In Sindalah allein sollen schon ab 2028 rund 2400 Gäste pro Tag kommen und gehen. Die aktuellen Sehenswürdigkeiten besuchen bislang vergleichsweise wenige Touristen. Doch die touristische Expansion wird aggressiv verfolgt, und Geld ist beim riesigen Investment das kleinste Problem.

Das ehrgeizige Projekt wirft jedoch mancherorts auch Fragen und Bedenken hinsichtlich der wahren Absichten hinter dem Bau auf. Zum einen wird die Lokalbevölkerung für den Bau von Neom zwangsweise umgesiedelt, zum anderen ist für einige die Vorstellung, im politisch und sozial restriktiven Land Ferien zu verbringen, ein Graus. Dem kann man entgegenhalten, dass auch die Malediven ein extrem konservatives und restriktives Land sind, jedoch alljährlich Tausende Schweizer Ferienreisende begrüssen dürfen.

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