«Die Entwicklung im Reisegeschäft ist ein Albtraum»
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Kahlschlag bei Migros-Tochter:Hotelplan entlässt 170 Angestellte

Migros-Tochter schliesst 12 Filialen
Hotelplan entlässt 170 Angestellte

Durch die Corona-Krise ist das Reisegeschäft weltweit massiv eingebrochen. Eine rasche Erholung ist nicht zu erwarten. In der Schweiz verlieren rund 170 Mitarbeitende ihre Stelle und es müssen 12 der knapp 100 Filialen geschlossen werden.
Publiziert: 25.06.2020 um 09:39 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2020 um 14:21 Uhr
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In der Schweiz werden 12 Reisebüros geschlossen.
Foto: Keystone
Patrik Berger

Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Reisebranche sind enorm. Deshalb hat die Migros-Tochter Hotelplan die Reissleine gezogen und 170 Angestellte entlassen. 12 der 100 Reisebüros werden dicht gemacht.

«Wegen des Einbruchs des Reisegeschäfts muss die Hotelplan-Gruppe sämtliche Geschäftseinheiten des Konzerns in der Schweiz, in Deutschland sowie in Grossbritannien auf die veränderten Rahmenbedingungen ausrichten», heisst es in einer Mitteilung.

12 Filialen werden geschlossen

Dabei seien auch Reduktionen beim Personal und im Filialnetz unumgänglich. «Die notwendigen Reorganisationen innerhalb der verschiedenen Tochterfirmen von Hotelplan Group haben voraussichtlich einen Abbau von bis zu 425 Arbeitsplätzen zur Folge, davon 170 in der Schweiz», heisst es weiter.

Das Filialnetz von Hotelplan Suisse wird um 12 auf neu 86 Filialen gestrafft.

«Ein Albtraum für uns alle»

«Die Entwicklung im Reisegeschäft ist ein Albtraum für uns alle. Es tut weh, dass wir nicht mehr allen Mitarbeitenden eine Perspektive bieten können», sagt Thomas Stirnimann (57), CEO Hotelplan Group.

«Doch die Folgen der weltweiten Reisebeschränkungen und die Aussichten für die weitere Geschäftsentwicklung machen die Massnahmen leider unumgänglich. Wir wollen damit möglichst viele Arbeitsplätze langfristig sichern und die Unternehmen wettbewerbsfähig halten.»

Für die betroffenen Mitarbeiter in der Schweiz sei in Zusammenarbeit mit der Arbeitnehmervertretung ein Sozialplan erarbeitet worden, hiess es weiter. Zusätzlich stehe ihnen ein internes Mobilitätscenter zur Seite.

Auch Dufry und Jet Aviation

Hotelplan ist nicht die erste Firma aus der Reisebranche, die zum Mittel der Entlassungen greift. Dufry will die massiven Folgen der Corona-Pandemie mit einer harten Restrukturierung auffangen. Der Reisedetailhändler setzt die Schere auch bei den rund 35'000 Mitarbeitern an. Insgesamt will Dufry 20 bis 35 Prozent der Personalkosten einsparen.

Der Luftfahrt-Dienstleister Jet Aviation wird an seinem Standort am Flughafen Basel-Mulhouse rund 200 Stellen abbauen.

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