Jetzt kommts knüppeldick für die beiden Masken-Millionäre: Der Kanton Glarus und sein Spital haben bei der Zürcher Staatsanwaltschaft Strafanzeige eingereicht. Glarus wirft Emix Betrug, Wucher und Gefährdung des Lebens vor, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Die Anzeige ist gegen eine Handelsfirma und gegen Unbekannt gerichtet. Laut Medienberichten handle es sich aber um die Firma Emix Trading. Zu Beginn der Pandemie hatten Glarus und sein Kantonsspital beim Handelsunternehmen zehntausende Schutzmasken bestellt. Stückpreis fürs Spital: 7,90 Franken. Der Kanton blätterte gar 9,90 Franken hin.
Mangehafte Qualität, gefälschte Zertifikate
Vergangenen März deckte die «Rundschau» auf, dass die geforderten Sicherheitszertifikate der FFP2-Masken gefälscht seien. Die Schutzwirkung der Masken sei völlig ungenügend. Der Kanton und sein Spital hätten nach dem Fernsehbericht Verhandlungen mit der Firma abgebrochen und sich zu rechtlichen Schritten gezwungen gesehen.
Die beiden Jungunternehmer haben auch mit der Schweizer Armee geschäftet. Unter Druck kaufte die Armeeapotheke Emix Trading letzten Frühling Hunderttausende mangelhafte Masken ab, 700'000 Stück mussten vernichtet werden, wie der «Tages-Anzeiger» berichtete. Im vergangenen März hat das Unternehmen dem Bund angeboten, alle noch eingelagerten Masken durch neue zu ersetzen.
Teure Ferraris und Bentleys
Insgesamt kaufte der Bund bei der Emix für 22,6 Millionen Franken ein. Unklar ist, für wie viel die Firma die Masken eingekauft hatte. «Der Stückpreis der von Emix Trading gelieferten Masken ist im Vergleich zu dem anderer Käufe vergleichsweise hoch», sagte die Eidgenössische Finanzkontrolle. Die Armee rechtfertigte sich: Die Firma habe kurzfristig liefern können, deshalb habe man den Preis hinnehmen müssen.
Laut «Inside Paradeplatz» kauften sich die Masken-Millionäre mit dem neu verdienten Geld Luxusautos. Beide leisteten sich zwei Bentley Continental zum Preis von je 250'000 Franken. Die «SonntagsZeitung» schrieb auch noch von einem Ferrari F150 mit über 900 PS zu einem Preis von 2,5 Millionen Franken. (gif)