Sie tischen auf, was am WEF liegengeblieben ist
An diesem Luxusbuffet isst man gratis in Davos

Im Kampf gegen Foodwaste organisiert ein Hotelier in Davos jedes Jahr während des WEF ein Reste-Restaurant. Dies ist beliebt in der Bevölkerung und den Gästen, wie ein Blick vor Ort zeigt.
Publiziert: 17:04 Uhr
1/6
Im Langlaufzentrum in Davos wird während des WEF ein Restaurant eingerichtet.
Foto: Philippe Rossier

Auf einen Blick

  • Gratis-Restaurant 4Reasons verteilt übriggebliebene WEF-Speisen in Davos
  • Luxushotels und Caterer spenden Essen, Freiwillige sammeln und verteilen es
  • 1500 Portionen geschöpft, 800 Mahlzeiten zum Mitnehmen in den letzten Jahren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Am Weltwirtschaftsforum soll es den Teilnehmenden an nichts fehlen. Immer wieder werden für sie Apéros oder Bankette mit Bergen von Essen vorbereitet, die allerdings nicht immer aufgegessen werden. Übrig bleiben Reste, die noch einwandfrei geniessbar sind. Lange landeten diese im Abfall oder in der Biogas-Anlage.

Doch zwei Anti-Foodwaste-Pioniere stellten vor fünf Jahren das Gratis-Restaurant namens 4Reasons während des WEF auf die Beine. Nun kommen die Reste ins Davoser Langlaufzentrum, wo sie gratis weitergegeben werden. Einheimische Familien, aber auch Limousinenfahrer und sogar WEF-Teilnehmerinnen schätzen das Angebot, wie ein Besuch am Mittag zeigt. «Wir sind jeden Tag voll», sagt Hoteldirektor und Initiant Cyrill Ackermann. Am Donnerstagmittag gab es etwa verschiedene Salate, Pasta und Sandwichs.

Freiwillige fahren Luxushotels an

Ein Team von 40 Freiwilligen fährt die Betriebe ab, sammelt die übriggebliebenen Lebensmittel ein und bringt sie ins Langlaufzentrum. Knapp 1500 Portionen sind in den letzten Jahren geschöpft worden, rund 800 Mahlzeiten gingen zum Mitnehmen weg.

Ins Leben gerufen hat Ackermann das 4Reasons mit dem Pfarrer Stefan Pfister, der inzwischen umgezogen ist. «Wir sind dankbar für jedes Kilo, das wir retten können», sagte Pfister letztes Jahr zu Blick.

Rund 24 Betriebe und Caterer sowie die Migros konnte der Hoteldirektor Ackermann inzwischen davon überzeugen, ihre übriggebliebenen Speisen spenden. Dazu gehören auch die Luxushotels Steigenberger Belvédère, Alpengold und Seehof, in denen die Polit- und Wirtschaftsprominenz des WEF verkehrt.

Verteilt werden die Speisen gratis, wer will, kann eine Spende dalassen. Die Einnahmen werden für soziale Kinder- und Jugendprojekte in der Region eingesetzt. So wurden beispielsweise in einem Jahr die Davoser Primarschüler zum Rodelbahnfahren auf der Schatzalp eingeladen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.