Die insgesamt sieben Flüge der Fluggesellschaften Binter, Canaryfly und Iberia auf La Palma seien gestern abgesagt worden, teilt die spanische Flughafenbetreibergesellschaft Aena mit. Es waren die ersten gestrichenen Flüge, seitdem der Cumbre Vieja am Sonntag zum ersten Mal seit 50 Jahren ausgebrochen war.
Auch am Samstag warnt Aena: «Derzeit sind alle kanarischen Flughäfen in Betrieb. Es gibt Airlines, die ihre Flüge in La Palma, La Gomera, Tenerife Norte und Tenerife Sur einstellen.» Auf der Website von Aena heisst es weiter: «Wenn Sie fliegen möchten, bestätigen Sie den Status Ihres Fluges bei Ihrer Fluggesellschaft.»
«Erhöhtes Risiko für die Bevölkerung»
Am Freitag spuckte der Vulkan bei der erneuten Eruption eine dicke Wolke schwarzer Asche in die Luft. Laut dem kanarischen Vulkanforschungsinstitut Involcan können die Eruptionen noch zwischen drei und zwölf Wochen andauern. Die Behörden ordneten weitere Evakuierungen für Teile der Ortschaft El Paso an. Aufgrund der «aktuellen eruptiven Phase» bestehe ein «erhöhtes Risiko für die Bevölkerung», teilt die Regionalregierung mit.
Mehr als 6000 Menschen hatten zuvor bereits ihre Häuser verlassen müssen. Hunderte Häuser und grosse Landstriche wurden durch die Lava zerstört. Die regionalen Behörden schätzen den Schaden auf weit über 400 Millionen Euro.
Die Kanaren, zu denen auch die beliebten Ferieninseln Gran Canaria, Teneriffa und Lanzarote gehören, sind vulkanischen Ursprungs. Der letzte Ausbruch des Cumbre Vieja hatte sich 1971 ereignet. Überhaupt war er im 20. Jahrhundert nur zweimal ausgebrochen: 1971 und zuvor 1949. Ansonsten galt er als schlafender Vulkan. Zuletzt gab es in der Region 2011 einen Vulkanausbruch am Meeresboden vor der Insel El Hierro. (AFP/uro)