So hatte er sich seine Ferien sicher nicht vorgestellt: Laut der «Mallorca Zeitung» ist der Vizechef der Zürcher Privatbank IHAG ist am Montag auf dem Flughafen von Palma de Mallorca verhaftet worden.
Grund ist ein internationaler Haftbefehl gegen den Banker (60). Die US-Justiz wirft dem Schweizer vor, zwischen 2008 und 2014 rund 115 Millionen Dollar von nicht deklarierten Bankkonten in Hongkong und Singapur an drei nordamerikanische Kunden überwiesen zu haben. Diese hätten dadurch Steuern in der Höhe von 65 Millionen Dollar hinterziehen können.
Internationaler Haftbefehl seit fast einem Jahr
«Die Nachricht kam für uns völlig überraschend», sagte ein Sprecher der Privatbank der «Mallorca Zeitung». Die Vorwürfe betreffen den Bankier gemäss IHAG persönlich und beziehen sich auf Sachverhalte aus den Jahren zwischen 2009 bis 2011. Damals war der Mann als Leiter Handel & Operations bei der Privarbank tätig. «Nach aktuellem Kenntnisstand kann ausgeschlossen werden, dass die IHAG Privatbank direkt tangiert ist», so der Sprecher.
Das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) konnte die Verhaftung des Schweizers nicht bestätigen. Nach Angaben des spanischen Nachrichtenportals Faro de Vigo liegt der internationale Haftbefehl jedoch bereits seit September 2020 vor. Ausgestellt wurde er von einem New Yorker Gericht.
Vom Arbeitgeber freigestellt
Der Nationale Gerichtshof in Madrid entscheidet nun über eine allfällige Auslieferung in die USA. Mittlerweile wurde der Banker wieder auf freien Fuss gesetzt. Er darf Spanien aber nicht verlassen, wie die auf ihrer Homepage berichtete.
Die Angelegenheit hat berufliche Konsequenzen für den Schweizer Kadermann. Die IHAG Privatbank gemäss spanischen Medien entschieden, ihn vorläufig von seinen Funktionen und Aufgaben zu entbinden. (SDA/knr)