Neben Moderna gehört der Biotech-Impfstoff zu den meist-verabreichten Anti-Corona-Vakzinen in der Schweiz. Nun sorgen Berichte aus den USA für Schlagzeilen.
Das deutsche Unternehmen muss nun handeln, es will Berichten aus den USA über Unregelmässigkeiten bei einer Studie zu dem gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer hergestellten Corona-Impfstoff nachgehen.
Das Fachmagazin «British Medical Journal» («The BMJ») hatte über Unregelmässigkeiten und Fehler bei der Studie berichtet.
«Die sorgfältige Umsetzung und Datenerhebung in klinischen Studien hat für Biontech höchste Priorität», sagt am Donnerstag eine Sprecherin des Mainzer Unternehmens der Nachrichtenagentur dpa. «Wir nehmen Aussagen, wie die im Artikel gemachten, ernst und prüfen sie umgehend nach der Kenntnisnahme.»
Whistleblowerin über falsche Impfstofflagerung
Hintergrund sind Angaben einer Whistleblowerin (Hinweisgeberin) gegenüber «The BMJ»: Die Frau hatte demnach im Herbst 2020 in den USA für ein Subunternehmen gearbeitet, das im Auftrag von Pfizer einen kleinen Teil der Studie zum mittlerweile weltweit eingesetzten Corona-Impfstoff durchgeführt hatte.
Sie warf ihrem ehemaligen Arbeitgeber vor, falsche Impfdaten generiert zu haben, weil unter anderem Laborproben falsch etikettiert, der Impfstoff falsch gelagert und Berichten über Nebenwirkungen nur schleppend nachgegangen worden sei. Deutsche Experten erklärten, sie sähen die Wirksamkeit des Mittels durch die Vorwürfe nicht infrage gestellt.
So sagte Oliver Cornely, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Klinische Studien Köln: «Die im ‹The BMJ›-Artikel geschilderten Fehler schränken die Aussagekraft der Zulassungsstudie des Impfstoffs nicht ein.» Die Untersuchungszentren des Subunternehmens hätten zudem nur 2,3 Prozent der 44 000 Teilnehmer der Studie betreut. (SDA)