Mit dem Ende der Reiserestriktionen ist die Lust auf Ferien in der Ferne wieder angestiegen. Ebenso können auch wieder Kongresse und Geschäftstermine im Ausland einfacher wahrgenommen werden. Doch sowohl für Freizeit- als auch für Geschäftsreisende wird das Fliegen im kommenden Jahr nochmals teurer – nachdem schon in diesem Jahr die Flugpreise deutlich angestiegen sind.
Gemäss einer Studie von American Express Global Business Travel (GBT) wird der Anstieg regional unterschiedlich ausfallen. Das Reiseunternehmen hat den erwarteten Preisanstieg anhand von Inflation, Treibstoffkosten, Sitzplatzangebot sowie aktueller und historischer Buchungsnachfrage errechnet.
Vor allem Asien und Afrika teurer
Asien hat mit der Öffnung nach der Covid-Pandemie länger zugewartet als andere Weltregionen. Dadurch war die Nachfrage nach Flügen tief, die Preise ebenso. Nun ändert sich das wieder. Nach Berechnung der Studie werden 2023 bis zu zwölf Prozent mehr für Economyflüge zwischen Europa und Asien verlangt. Für Businessflüge 7,6 Prozent mehr. Hinzu kommt, dass der russische Flugraum geschlossen bleibt und so teils kostspielige Umwege geflogen werden müssen.
Obwohl Afrika schon länger wieder gut zu bereisen ist, erwartet American Express GBT auch dort deutliche Preissteigerungen. Für Flüge ab Europa in Economy im Schnitt 11,3 Prozent mehr, in Business gar 12,2 Prozent.
Auch die Preise auf den beliebten Routen nach Nordamerika steigen, allerdings etwas moderater. In beiden Sitzplatzkategorien werde der Preisanstieg im Schnitt bei 3,7 Prozent liegen.
Den höchsten prozentualen Anstieg müssen Business-Fliegende innerhalb Australiens verdauen: Dort steigen die Preise um fast 20 Prozent.
Über 5 Prozent mehr für Europaflüge
Auch bei kürzeren Strecken wird es teurer. Innereuropäische Flüge werden sechs Prozent (Business) oder 5,5 Prozent (Economy) teurer. Hier beginnen sich auch neue Regulierungen spürbar zu machen. Beispiel Frankreich: Dort werden wegen eines umweltbedingten Verbots für gewisse inländische Kurzstreckenflüge bis zu zwölf Prozent der bisher geplanten Flüge entfallen. Dieses Umsatzloch zwingt die Airlines zu Preiserhöhungen.
Eine andere Studie des Vergleichsportals Idealo war kürzlich zum Schluss gekommen, dass in Europa ausgerechnet die Swiss bei den Preisen am stärksten aufschlägt: um durchschnittlich 46 Prozent.