Die Swiss muss dringend Kosten einsparen. Beim Personal soll um rund 15 Prozent gekürzt werden. Swiss-Chef Thomas Klühr schätzt, dass 1000 Stellen in Gefahr sind. Gleichzeitig hat die SBB einen Lokführermangel. Immer wieder kam die Idee auf, die Piloten für den Lokführerstand umzuschulen. Nun machen die Verbände ernst. «Vom Cockpit in den Lokführerstand – Personalverband der SWISS- und Edelweisspiloten (Aeropers) und Verband Schweizer Lokführer und Anwärter (VSLF) sehen Chancen», teilte die Verbände heute mit.
Man stehe einer Zusammenarbeit positiv gegenüber. «Bei den Airlines blieb die Erholung bis jetzt aus, und sie sind nun mit einem jahrelangen Personalüberhang konfrontiert. Anders bei den SBB: Sie haben einen Unterbestand von gut 200 Lokführern. Deshalb ist Aeropers mit dem VSLF in Kontakt getreten», so die Aeropers.
Wechsel von Schiene ins Cockpit soll möglich sein
Beide Verbände sind von der Idee angetan. Deshalb haben sie bei den Arbeitgebern ihre gemeinsame Idee bekundet und deren Unterstützung bestätigt.
Bisher gibt es erst Ansätze, wie der Wechsel genau aussehen soll. Entweder arbeiten die Piloten für mehrere Jahre bei den SBB und wechseln dann zurück. Oder sie arbeiten Teilzeit in beiden Bereichen. Die Airlines und Bahnbetriebe sollen nun konkrete Modelle ausarbeiten. «Swiss, die Bahnen und auch die Politik sind nun gefragt, in dieser speziellen Zeit effizient und unbürokratisch neue Wege zu gehen», sagt Aeropers.
Ähnliche Fähigkeiten gefragt
Die Verbände sind der Meinung, dass sich die Berufe stark ähneln. «Der Beruf des Lokführers und des Piloten spielen sich in einem komplexen Arbeitsumfeld ab. Methodisches und genaues Arbeiten sind in beiden Berufen ebenso gefragt wie eine schnelle Auffassungsgabe und mentale Beweglichkeit und Belastbarkeit», sagt der Mediensprecher der Aeropers, Roman Kälin.
Laut Sprecher der Bahnbetreiber bewerben sich momentan aussergewöhnlich viele Piloten. In den jetztigen Ausbildungsgängen sei immer wieder mal ein Pilot dabei.